Die Marinesparte von ThyssenKrupp bleibt im Fokus. Nachdem in dieser Woche bereits bekannt wurde, dass die Wettbewerber Lürssen und German Naval Yards (GNY) künftig enger zusammenarbeiten, hat GNY nun seinen Widerstand gegen die Vergabe des Milliardenauftrags für das deutsche Kampfschiff „MKS 180“ zurückgezogen. Das betrifft auch ThyssenKrupp Marine Systems.
Mit der Beschaffung von vier neuen Schiffen hatte die Regierung die niederländische Damen-Werft beauftragt. GNY hatte sich mit ThyssenKrupp Marine Systems als Subunternehmer ebenfalls für den 5,3 Milliarden Euro schweren Auftrag beworben und den Kürzeren gezogen. Daraufhin hatte GNY gedroht, notfalls vor Gericht zu gehen und einen Nachprüfungsantrag gestellt, der nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nun zurückgezogen wurde.
Nachdem der Zusammenschluss von GNY und Lürssen mit Unterstützung des Bundes ausgearbeitet wurde, ist davon auszugehen, dass dabei auch vereinbart wurde, dass der Widerstand gegen den „MKS 180“-Auftrag aufgegeben wird. Für ThyssenKrupp bedeutet das natürlich keine gute Nachricht, da die Marinesparte ohnehin zu kämpfen hat. Ob die Auslastung ohne den Großauftrag gesichert werden kann, ist fraglich – zumal ThyssenKrupp auch bei der deutschen Werftenkonsolidierung nun vorerst außen vor bleibt.
Für die Marinesparte muss eine Lösung her. Auch in den anderen Geschäftsbereichen gibt es bei ThyssenKrupp zahlreiche Probleme. Die schwachen Zahlen haben das noch einmal verdeutlicht. Anleger sollten das Risiko vorerst weiter meiden und an der Seitenlinie bleiben.