Die Zukunft von ThyssenKrupp hängt weiter am seidenen Faden. Noch immer gibt es keinen klaren Plan, wie es vor allem mit dem Stahlgeschäft weitergehen soll. Während das Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim nun vor dem Aus steht, wehren sich die Arbeitnehmervertreter weiter gegen einen Deal mit Liberty Steel.
Die Verkaufsgespräche für das Grobblechwerk seien bisher ohne Ergebnis geblieben, zitiert etwa die Deutsche Presse-Agentur aus einem Brief an die Mitarbeiter. ThyssenKrupp hatte angekündigt, das Werk im September 2021 zu schließen, wenn sich bis Ende dieses Jahres kein Käufer gefunden habe. Entlassungen soll es zwar nicht geben, die Arbeitnehmer Stellen in anderen Werken angeboten bekommen – dennoch sprach die IG Metall von einem schwarzen Tag für den Stahlstandort Nordrhein-Westfalen.
Der Betriebsratschef von ThyssenKrupp Steel Tekin Nasikkol sprach sich derweil erneut gegen das Angebot von Liberty Steel aus. „An Weiße Ritter oder Märchenprinzen glauben wir nicht“, sagte er dem Handelsblatt. „Ich will lieber Zukunftskonzepte und mehr Transparenz bei der eigenen Finanzierung sehen.“ Stark machte er sich wieder einmal für eine Deutsche Stahl AG mit Salzgitter sowie einen Einstieg des Landes NRW.
Bei ThyssenKrupp bleibt die Lage verzwickt. Die Deutsche Stahl AG scheitert bislang am fehlenden Interesse von Salzgitter, die Politik verspricht zwar Investitionen, will aber nicht direkt einsteigen. So ist eine schnelle Lösung weiter nicht in Sicht, obwohl die Zeit drängt. Vor den Zahlen, die am morgigen Donnerstag, 19. November, präsentiert werden, sollten Anleger deshalb weiter abwarten.