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29.09.2020 Maximilian Völkl

ThyssenKrupp baut um: Jetzt folgt der nächste Schritt

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ThyssenKrupp

Praktisch in allen verbleibenden Geschäftsbereichen strebt ThyssenKrupp eine Neuausrichtung an. Bislang warteten Anleger aber vergeblich auf weitere konkrete Schritte. Beim automobilen Anlagenbau macht der Konzern nun jedoch ernst. Der Bereich wird in zwei Teile aufgespalten, von denen einer abgestoßen werden soll.

Neben der Aufspaltung baut ThyssenKrupp auch 800 Stellen ab. Das teilte der Essener Industriekonzern am Dienstag mit. Auslöser für die Stellenstreichungen, von denen 500 auf Deutschland entfallen, sei ein drastischer Auftragseinbruch durch die Corona-Krise. Zudem würden durch die Unternehmensteilung Stellen in der Verwaltung wegfallen. Derzeit sind bei ThyssenKrupp 3200 Menschen im automobilen Anlagenbau beschäftigt. Im jetzt endenden Geschäftsjahr waren bereits 500 Stellen gestrichen worden.

ThyssenKrupp erwartet, dass die Produktionszahlen der Autoindustrie frühestens in zwei bis drei Jahren wieder das Vorkrisenniveau erreichen werden. „Deshalb müssen wir die Teilung und Neuaufstellung des Unternehmens nutzen, um die Strukturen und Verwaltungskosten in beiden Geschäften dem Marktniveau anzupassen“, begründete der Vorstandschef von ThyssenKrupp System Engineering, Ingo Steinkrüger, die Stellenstreichungen. Dabei werde man „das Standortkonzept anpassen und Kompetenzen bündeln“. ThyssenKrupp hat in diesem Bereich neun Standorte in Deutschland.

Vom neuen Geschäftsjahr an, das am 1. Oktober beginnt, wird es eine Geschäftseinheit für Karosseriemontage und eine Einheit für Antriebs- und Batteriemontage geben. Der Karosseriebereich soll bei ThyssenKrupp bleiben. Für den Bau von Montageanlagen für Batterien und Antriebe suchen die Essener durch einen Verkauf oder Partnerschaften „eine Lösung außerhalb des Konzerns“.

ThyssenKrupp (WKN: 750000)

Es ist positiv zu werten, dass ThyssenKrupp den Umbau konkret vorantreibt. Im Vordergrund bleibt aber die Suche nach einer Lösung für das Stahlgeschäft. Aktuell gibt es noch immer zu viele Fragezeichen. Anleger sollten deshalb weiter an der Seitenlinie bleiben.

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