Seit Wochen befindet sich die Aktie von ThyssenKrupp auf Talfahrt. Im schwachen Marktumfeld verliert die MDAX-Aktie am Montag wieder einmal deutlich an Boden. Inzwischen notiert der Kurs so tief wie seit Mitte Mai nicht mehr. Die Angst vor weiteren Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie bleibt das beherrschende Thema.
Vor allem das Stahl- und das Komponentengeschäft von ThyssenKrupp würden stark unter einem erneuten Lockdown leiten, wie er in einigen Bereichen Europas bereits wieder zu beobachten ist. Sollte die Wirtschaft deshalb noch einmal massiv heruntergefahren werden müssen, dürfte es für den Konzern, der derzeit ohnehin Milliarden verbrennt, hinsichtlich der Liquidität eng werden.
Die Milliarden aus dem Verkauf der Aufzugssparte und der bereits aufgenommene Staatskredit könnten dann schneller dahinschmelzen als gedacht. Hinzu kommt, dass aufgrund der anspruchsvollen Klimaziele eigentlich viel Geld in die teils maroden Stahlhütten investiert werden muss. Die zuletzt aufkeimenden Gerüchte über eine Staatsbeteiligung bei ThyssenKrupp könnten da schnell an Fahrt aufnehmen – zumal einerseits viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und es dem Konzern andererseits schwer fallen dürfte, über den Kapitalmarkt ausreichend Geld einzusammeln.
Eine Zuspitzung der Pandemie und mögliche Folgen für die Wirtschaft würden ThyssenKrupp mit voller Wucht treffen. Auch wenn die Aktie mit einem Börsenwert von gerade einmal noch 3,3 Milliarden Euro günstig erscheint, sind die Risiken weiterhin zu groß. Eine Verwässerung der Anteile ist nicht auszuschließen. Anleger bleiben an der Seitenlinie.