Der russische Krieg in der Ukraine wird aus Sicht von Experten Elektroautos teurer machen. Grund sei vor allem der Anstieg der Preise für Nickel, sagt Branchenanalyst Pedro Pacheco vom IT-Marktforscher Gartner. Doch Marktführer Tesla hat mit einem Geheimdeal zur Nickelbeschaffung frühzeitig vorgesorgt.
Das teure Nickel "bedroht die Ausbreitung von Elektroautos" - gerade während der aktuelle Preissprung bei Treibstoffen das Interesse an alternativen Antrieben verstärke, so Pacheco im Interview mit dpa.
Die Folgen dürften nicht nur in diesem, sondern auch im kommenden Jahr zu spüren sein: "2022 und 2023 werden ganz anders verlaufen als es noch zu Jahresbeginn aussah." Russland ist eine zentrale Quelle von Nickel, das eine wichtige Rolle für die meisten Batterien von Elektrofahrzeugen spielt.
Wie allerdings Bloomberg berichtet, hat sich Tesla längst auf der ganzen Welt nach Nickel umgesehen und seit 2021 Verträge mit Lieferanten geschlossen. Dazu gehöre auch ein mehrjähriger Liefervertrag mit dem Bergbaugiganten Vale. Die Vereinbarung umfasse die Lieferung von Nickel aus Kanada.
Vor zwei Jahren hatte Musk auf eine ausreichende Versorgung mit Nickel gedrängt. „Bauen Sie mehr Nickel ab“, forderte der Tesla-Chef damals von den Produzenten. „Tesla wird Ihnen einen Top-Vertrag über einen langen Zeitraum geben, wenn Sie Nickel effizient und umweltfreundlich abbauen."
„Was Tesla bei Nickel gemacht hat, ist ein versteckter Wettbewerbsvorteil", so Gene Munster, Managing Partner von Loup Ventures, zu Bloomberg. „Tesla ist den anderen weiterhin ein paar Schritte voraus."
Der Markt sieht Tesla als klarer Profiteur bei der Nachfrage zu mehr E-Autos angesichts extrem teurer Spritpreise: Die Aktie des US-Unternehmens hat im März 27 Prozent plus gemacht und nähert sich so langsam wieder den alten Hochs. DER AKTIONÄR erhöht sein Kursziel auf 1.090 Euro.