Tesla hat zuletzt mit den Zahlen für das zweite Quartal einmal mehr alle Erwartungen übertroffen. Die größte Überraschung gab es aber beim Ausblick: Tesla hält trotz Corona an den prognostizierten 500.000 Fahrzeug-Auslieferungen für dieses Jahr fest. Einmal mehr zeigt sich die Konkurrenz schwer beeindruckt.
Tesla kommt aktuell auf einen Börsenwert von umgerechnet 260 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Volkswagen bringt es auf rund 70 Milliarden Euro, BMW kommt auf 35 Milliarden Euro und Daimler weist eine Marktkapitalisierung von 42 Milliarden Euro auf.
"Durch China hat Elon Musk jetzt die Gewinnkurve erreicht. Und alle Indikatoren sprechen dafür, dass auch die Gewinne jetzt wachsen."
Über die Bewertung von Tesla kann man sicherlich streiten. Fakt ist: Elon Musk definiert für seine Elektrorenner die Hardware und die Software. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut ist davon überzeugt, dass diesen Vorsprung kein Autobauer der Welt in den nächsten 5 Jahren aufholen wird.
„Durch China hat Elon Musk jetzt die Gewinnkurve erreicht. Und alle Indikatoren sprechen dafür, dass auch die Gewinne jetzt wachsen. Während fast die gesamte Autowelt in Q2 in Verlusten versinkt, macht Tesla 327 Millionen Dollar Gewinn im operativen Geschäft. Die klassischen Autobauer müssen schneller werden. Elon Musk macht die Pace und wächst exponentiell“, sagt Auto-Experte Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
„Elon Musk liefert Ergebnisse, die viele nicht für möglich gehalten haben. Sie zeigen: Mit Elektro-Autos kann man profitabel sein“, lobte sogar VW-Chef Herbert Diess in einem Beitrag auf LinkedIn.
Auch Audi-Chef Markus Duesmann gab in einem Interview mit dem Handelsblatt zu, dass Tesla in Sachen autonomes Fahren und Software der Konkurrenz wie voraus ist.
Für Tesla bleibt wohl das größte Risiko der Firmenchef selbst. „Der ganze Tesla-Konzern ist auf eine Person zugeschnitten. Risikostreuung sieht anders aus“, sagt Auto-Experte Dudenhöffer. Die Tesla-Aktie hat zuletzt eine Fahnenstange ausgebildet. Das Risiko eines stärkeren Rückschlags ist nach wie vor vorhanden. Neukäufe kommen lediglich nach einer ausgeprägten Korrektur in Frage. Gewinnmitnahmen sollten jedoch den Weg der Aktie nach oben begleiten.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Tesla.