Tesla, Daimler, Volkswagen – sie alle liefern sich einen heißen Kampf um Kunden. Es ist auch ein Kampf der Technologien. Deutsche Hersteller, traditonell stark bei Benzin- und Dieselfahrzeugen, drohen dabei zunehmend ins Hintertreffen zu geraten. Eine Statistik zeigt, wie sich die Situation am deutschen Automarkt verändert hat.
Gezeitenwechsel? Im November wurden in Deutschland erstmals mehr Autos mit Hybridantrieb zugelassen als Diesel-Pkw. Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) zufolge stieg der Absatz von Hybridgetriebenen Fahrzeugen um annähernd 190 Prozent, während Diesel-Pkw 25 Prozent seltener zugelassen wurden. Noch erheblicher verringert hat sich der Abstand der Hybridmodelle zu Benziern. Hier verzeichnete das KBA einen Rückgang um ein Drittel.
Nur ein Gewinner auf Sicht von elf Monaten
Auf Sicht von elf Monaten – sie umfassen den Zeitraum Januar bis November 2020 – kennt die KBA bezogen auf die einzelnen Marken im deutschen Automobilmarkt nur Verlierer. Mit einer Ausnahme: Tesla konnte die Zulassungen im Vergleich zum Vorjahr um 37,2 Prozent steigern. Zum Vergleich: Modelle der Marke Volkswagen wurden ein Viertel seltener zugelassen. BMW büßte 15 Prozent ein, Audi 22 Prozent. Mercedes schnitt mit einem Minus von 13,3 Prozent noch vergleichsweise gut ab.
Tesla schlägt alles und alle
Beim Blick auf die Kursverläufe der Aktien wird offenbar: Tesla schlägt alles und jeden. Die Aktie des US-E-Auto-Pioniers hat sich auf Jahressicht im Wert vervielfacht. Der Konzern ist inzwischen 700 Milliarden US-Dollar wert. Und damit mehr als alle deutschen Konzerne in Summe – und zwar mit erheblichem Abstand.
So deutlich die Entwicklung auf dem deutschen Automobilmarkt ist, so different ist die Einschätzung zu den Aktien. Tesla ist ein reiner Momentum-Play. Bei Daimler spekulieren Anleger auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, die einem langfristigen Turnaround gleicht.
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