Am vergangenen Donnerstag wurde die Tesla-Aktie vom neuesten Umweltbericht des Elektromobilität-Unternehmen belastet. Tesla hat sich vom Ziel verabschiedet, jährlich mindestens 20 Millionen E-Fahrzeuge zu produzieren. Am Freitag fing sich der Kurs wieder, obwohl das Unternehmen laut Umfrage auch weiter an Reputation verliert.
Tesla schreibt in dem am Donnerstag veröffentlichten Umweltbericht nur noch, man wolle fossile Brennstoffe dadurch verdrängen, dass möglichst viele Tesla-Produkte verkauft würden (DER AKTIONÄR berichtete). In den beiden Vorjahren stand dort noch, Tesla werde bis Ende des Jahrzehnts viele weitere Fabriken bauen müssen, um am Ende 20 Millionen Fahrzeuge jährlich zu produzieren.
Der E-Auto-Pionier verliert zudem an Ansehen. In den USA veröffentlichte das Portal Axios vorm Wochenende die Ergebnisse seiner jährlichen US-Verbraucher-Befragung zum Ansehen bekannter Unternehmen. Darin ist der Ruf der Marke Tesla Motors im vergangenen Jahr weiter gesunken. Stand Tesla im Jahr 2021 in der Rangliste der 100 bekanntesten Unternehmen nach dem wahrgenommenen Image noch auf Platz 8, ist es zuletzt auf
Platz 63 abgerutscht.
Der Ruf des E-Auto-Pioniers ist nun hinter dem konventioneller Autohersteller zurückgefallen. Nur Volkswagen rangiert auf Platz 69 des Axios-Rankings noch etwas schlechter. Die wahrgenommen besten Auto-Hersteller kommen aus Japan: Honda (Platz 7), Toyota (12.) und Subaru (15.) führen vor General Motors (40.) und Ford auf Platz 55. Am Ende der 100er-Liste rangieren Boeing-Zulieferer Spirit Airlines vor Elon Musks Unternehmen X (früher Twitter) und The Trump Organisation.
Tesla schnitt vor allem bei der Einschätzung von Charakter, Vertrauen und Ethik schlecht ab, was Axios in Zusammenhang mit dem umstrittenen Firmen-Chef Musk stellt. Der Vollständigkeit halber noch die Sieger: Als "sehr gut" werden an der Spitze des US-Verbraucher-Rankings Nvidia, 3M, Fidelity Investments, Sony und Adidas als bestes deutsches Unternehmen wahrgenommen.
Die Tesla-Aktie erholte sich am Freitag vom Rückschlag des Vortags auf 179,24 Dollar, verteidigte damit auch den GD50 (siehe Chart). Im deutschen Handel pendelt die Tesla-Aktie am Montag-Mittag (kein US-Handel!) gut anderthalb Prozent abgeschwächt bei 162,50 Euro.
Die Tesla-Aktie pendelt seit Tagen in einer charttechnisch neutralen Zone zwischen den gleitenden 50- und 200-Tage-Durchschnitten. Am heutigen Montag wird sich daran auch nichts ändern. Zumal die US-Börsen wegen des Memorial Day (Gedenktag für alle US-Kriegsopfer) geschlossen bleiben.
Die Entscheidung, ob der Tesla-Kurs nach oben (über Abwärtstrendlinie bei 183 Dollar) ausbricht oder nochmals unter den GD 50 (aktuell bei 171,45 Dollar) mit einem möglichen Test der April-Tiefen bei 140 Dollar zurückfällt, wurde nochmals vertagt. DER AKTIONÄR rät Anlegern, bei Tesla weiterhin an der Seitenlinie zu verharren.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.