Tesla hat zuletzt mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, wie die Schwierigkeiten beim Hochfahren der Gigafactories in Grünheide und Austin oder das durch Lockdowns stark beeinträchtigte Werk in Shanghai zeigen. Das nimmt die Deutsche Bank zum Anlass, um ihr Kursziel für den Elektroautopionier zu kürzen.
Der Analyst Emmanuel Rossner reduziert aufgrund der Schwierigkeiten in China sein Auslieferungsziel für das zweite Quartal auf 245.000 Fahrzeuge. Die Kürzung um 65.000 Einheiten sei auf den verlängerten, Corona-bedingten Stillstand und die logistischen Herausforderungen in Shanghai zurückzuführen.
Zwar ging Elon Musk nach dem ersten Quartal von gleichbleibenden Auslieferungszahlen aus, jedoch habe sich die Situation in China bis Anfang Juni konsequent verschlechtert. Nach ähnlichen Kürzungen bei der Credit Suisse oder Morgan Stanley liegt der Konsens für die Auslieferungen bei 270.000.
Rossner erwartet beim Umsatz einen Rückgang auf 15,5 Milliarden Dollar (vorher 19,2 Milliarden Dollar), den Gewinn schätzt er nunmehr auf 1,66 Dollar (2,71 Dollar) pro Aktie. Dennoch bleibt er für Tesla langfristig bullish weil ihn die Preissetzungskraft des Unternehmens beeindruckt. Rossner kürzt zwar das Kursziel von 1.250 auf 1.125 Dollar, empfiehlt die Aktie aber weiter zum Kauf.
Sollten die Auslieferungszahlen tatsächlich unterhalb der Konsensschätzung liegen, dürfte das den Kurs der Aktie kurzfristig unter Druck bringen. Dennoch ist Tesla als Nummer 1 unter den E-Autobauern hervorragend positioniert und hat enormes Potenzial.