Der Tesla-CEO kann es einfach nicht lassen: Trotz Ärger mit der US-Börsenaufsicht twittert Elon Musk unaufhörlich weiter. Am vergangenen Wochenende war er erneut sehr aktiv: Neben Details zum Autopilot hat er ein Produktionsziel für die kommenden zwölf Monate ausgegeben. Der SEC dürfte Musks Verhalten gar nicht gefallen. Droht neuer Ärger?
Nach Musks Twitteraussagen soll der Autopilot ab dem 01. Mai deutlich teurer werden. Die Preissteigerung von „irgendewas um die 3.000 US-Dollar" rechtfertigt der Tesla-Vorsitzende mit den wachsenden Fähigkeiten des Systems, je länger dieses am Markt ist. Ob noch weitere Preissteigerungen folgen werden, geht aus den Aussagen Musks nicht hervor.
Please note that the price of the Tesla Full Self-Driving option will increase substantially over time
500.000 Teslas in den nächsten 12 Monaten
Zudem kündigte Musk erneut ein Produktionsziel für die kommenden zwölf Monate an. Demnach sollen in den nächsten zwölf Monaten eine halbe Million Teslas vom Band rollen. Das entspricht einer Rate von 9615 Autos pro Woche. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr schaffte Tesla gerade einmal 4716 Autos im Schnitt oder 245.240 im gesamten Jahr. Unterstellt man für das Model S und Model X die Produktionsrate vom Vorjahr (ca. 530 Fahrzeuge pro Woche) sowie die aktuellen Hochrechnungen der Model 3 Produktion von Bloomberg (aktuell 5.779 Fahrzeuge pro Woche), ist man trotz einer ordentlichen Steigerung noch weit vom Ziel entfernt.
Very much so. There are 2.5B cars & trucks on Earth. Even replacing 1% of that fleet would require making 25M vehicles per year. Tesla will make over 500k cars in next 12 months, but that’s a mere 2% of 25M or 0.02% of global vehicle fleet. Car industry slow -> demand >> supply.
Kosten die Tweets Musk den Job als Vorstand?
Neben Tesla-Anhängern und Investoren dürfte auch die US-Börsenaufsicht bei diesen Neuigkeiten hellhörig werden. Denn vor rund zwei Monaten hat Musks bereits eine halbe Million Tesla-Fahrzeuge über Twitter angekündigt und damit gegen eine Vereinbarung mit der SEC verstoßen. Nach der Aufregung um den „Tesla wird für 420 Dollar je Aktie privatisiert“-Tweet hat sich Musk mit der Börsenaufsicht darauf geeinigt, potentiell kursbewegende Nachrichten vorher mit dem Unternehmen abzusprechen. Dies scheint der Tesla-CEO am Wochenende erneut nicht gemacht zu haben, was die SEC zu neuen Ermittlungen veranlassen könnte. Die Diskussion über Elon Musk im Chefsessel bei Tesla dürfte alsbald ein Comeback erfahren.
Probleme über Probleme
Zuletzt litt die Tesla-Aktie unter schwachen Verkaufszahlen und Problemen beim Ausbau der Gigafactory 1 und der in Shanghai. Tesla und der Batteriehersteller Panasonic könnten die Investitionen in die Batteriefabriken aufgrund sinkender Margen stoppen. Einige Analysten schraubten nach diesen Hiobsbotschaften ihre Erwartungen nach unten. Auch technisch gesehen wird es spannend: Nach dem Absturz der Aktie muss nun die 250-Dollar-Marke halten. Bei 247,77 Dollar liegt das 52-Wochen-Tief. Prinzipiell bleibt die Aktie ein heißes Eisen und nur Fans sowie spekulativ ausgerichteten Anlegern vorbehalten.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikationangesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.