Die Tesla-Aktie hat einen unglaublichen Lauf. Seit dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl ging es mit dem Papier um bis zu 80 Prozent nach oben. Dan Ives von Wedbush prognostiziert in seinem „Bull-Case-Szenario“ ein Kursziel von 650 Dollar. HSBC-Analyst Mike Tyndall dagegen ist weitaus pessimistischer, was die zukünftige Entwicklung der Tesla-Aktie angeht.
Dan Ives von Wedbush hob in seinem letzten Update zu Tesla hervor, dass eine schnellere Akzeptanz von Teslas Full Self-Driving-Technologie durch Gesetzesänderungen unter der Trump-Präsidentschaft ermöglicht werden könnte. Die Beseitigung von regulatorischen Hindernissen auf Bundesebene würde Tesla in die Lage versetzen, das Potenzial des Marktes für künstliche Intelligenz und autonome Autos in Höhe von 1 Billion US-Dollar zu nutzen, so Ives.
HSBC: Kursziel 140 Dollar
Eine andere Sichtweise vertritt Mike Tyndall von der HSBC. In seiner neuesten Studie zu Tesla hat er das Kursziel auf 140 Dollar festgelegt. Tyndall verwies auf Unsicherheiten bezüglich des Cybercabs. Behördliche Genehmigungen und die Kommerzialisierung könnten sich über 2026 hinaus erstrecken. Der Analyst gab darüber hinaus zu bedenken, dass die Kosten für eine Taxiflotte möglicherweise unterschätzt würden. Tyndall merkte auch Bedenken hinsichtlich der Zeitpläne und der kommerziellen Realisierbarkeit von Teslas Optimus und FSD an.
Ungewiss ist nach wie vor, ob Tesla mit seiner Technik, die nur auf Kameras basiert, erfolgreich sein wird, sprich, das selbst fahrende Auto so umsetzen kann. Andere Hersteller wie Waymo oder Zoox setzen auf eine Kombination aus Kameras, Lidar und Radar.
„Es muss nicht am sichersten sein mit Kamera-Only, aber sicher genug reicht. Und zugleich kostet die Technologie nur einen Bruchteil von dem, was die anderen an Sensoren anbringen. Hinzu kommt das komplexe mappen des Betriebsbereichs, während Tesla von Anfang an überall fahren lässt, indem sie nicht die perfekte Navigationskarte erstellen, sondern wichtige Teile on-the-fly, also während das Auto dort vielleicht zum ersten Mal fährt“ sagt Zukunftsforscher Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.
Die Tesla-Aktie lief zuletzt nahezu ohne Atempause immer weiter nach oben. Am Mittwoch folgte ein erster Rücksetzer. Auf dem aktuellen Niveau kommt das Papier noch immer auf ein sehr sportliches KUV von 14 und ein KGV von 180 für 2025. Damit ist jede Menge Kursfantasie durch die Robotaxi-Technologie eingepreist. Der Rücksetzer könnte das Papier durchaus in den Bereich des letzten Ausbruchsniveaus bei 409,97 Dollar führen.