Die Tesla-Aktie steht weiterhin unter Druck. Vorbörslich fällt der Kurs am heutigen Montag um rund vier Prozent. Auslöser für die Schwäche sind enttäuschende Prognosen der Schweizer Großbank UBS sowie anhaltende Probleme mit dem Cybertruck, der sich als Ladenhüter entpuppt.
Die Analysten von UBS haben ihre Erwartungen für Teslas Auslieferungen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 deutlich zurückgeschraubt. Statt der zuvor prognostizierten 437.000 Einheiten rechnet die Bank nun nur noch mit 367.000 Fahrzeugen. Als Hauptgrund nennen die Experten eine schwächelnde Nachfrage, insbesondere für die Modelle 3 und Y in wichtigen Schlüsselmärkten.
Dies zeige sich unter anderem in den kürzeren Lieferzeiten, die ein Indikator für nachlassendes Kundeninteresse seien. UBS bleibt daher skeptisch und hält an ihrem „Sell“-Rating für die Tesla-Aktie fest. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 259 auf 225 Dollar gesenkt. In Deutschland wird der Wert am Mittag für 232,85 Euro gehandelt (siehe Chart).
Cybertruck: Ein teurer Flop?
Während Tesla mit dem kantigen Cybertruck den Automarkt revolutionieren wollte, bleibt der eiserne Pick-up weit hinter den Erwartungen zurück. Bei der Vorstellung des Fahrzeugs hatte CEO Elon Musk vollmundig den Verkauf von 500.000 Einheiten im Jahr 2024 angekündigt. Die Realität sieht jedoch ernüchternd aus: Bislang wurden lediglich rund 40.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Die Produktion musste bereits gedrosselt werden, und nun greift Tesla zu drastischen Maßnahmen, um den Absatz anzukurbeln.
Wie das Fachmagazin Electrek berichtet, senkt Tesla die Finanzierungszinsen für den Cybertruck von 6,0 auf 1,99 Prozent. Ziel ist es, im ersten Quartal 2025 zumindest 10.000 Einheiten zu verkaufen – hochgerechnet auf das Gesamtjahr würde dies erneut nur etwa 40.000 Fahrzeuge bedeuten. „Das reicht nicht einmal aus, um die Entwicklungskosten des Cybertrucks wieder einzuspielen“, kommentiert Electrek kritisch.
Model 2 statt Muskelprotz: Was Tesla wirklich braucht
Die Experten sind sich weitegehend einig, dass Tesla seine Ressourcen besser in ein erschwinglicheres Modell hätte investieren sollen. Ein „Model 2“, also ein kompakter und preiswerter Elektro-Stromer, könnte die Nachfrage in einem breiteren Kundensegment ankurbeln.
E-Auto-Bauer Tesla steht vor großen Herausforderungen. Die schwächelnde Nachfrage, enttäuschende Verkaufszahlen des Cybertruck und die negativen Schlagzeilen rund um Elon Musk setzen den Autobauer unter Druck. Anleger bleiben daher vorerst an der Seitenlinie.