Nach einem zunächst deutlichen Minus zum US-Handelsstart am Donnerstag konnte die Aktie von Tesla zum Schluss doch noch ins Plus drehen. Das Papier gewann am Ende 0,3 Prozent auf 123,56 Dollar. Zunächst hatte die Nachricht, dass die Pläne zur Erweiterung des Werks in Shanghai wohl verschoben werden, für Druck gesorgt.
Dies hatte Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Ziel war es durch die Erweiterung des Werks die Produktionskapazitäten in China auf bis zu zwei Millionen Autos pro Jahr mehr als zu verdoppeln. Wie es von Insidern hieß, gab es wohl in China Bedenken, was die Datenlage angeht. Einige Beamte der Zentralregierung in China äußerten sich besorgt darüber, dass ein US-Unternehmen mit Verbindungen zu Elon Musks Internet-from-Space-Initiative Starlink eine so große Präsenz in der größten Volkswirtschaft Asiens hat. Zwar sind die Fahrzeuge von Tesla nicht mit Starlink ausgestattet, mit der die chinesische Firewall umgangen werden könnte, das Land mache sich aber dennoch sorgen, hieß es.
Die Aktie von Tesla konnte sich aber im Tagesverlauf stabilisieren und sich zurück ins Plus kämpfen. Aus charttechnischer Sicht wäre nun zunächst eine Rückeroberung der 38-Tage-Linie wichtig. Unterstützung erhielt die Aktie zudem von der kanadischen Bank RBC. Sie hat Tesla in einem Ausblick auf die Auto- und Nutzfahrzeugbranche im Jahr 2023 auf "Outperform" mit einem Kursziel von 186 Dollar belassen. Die Kostenstruktur des E-Fahrzeugherstellers sei ein Wettbewerbsvorteil, schrieben die Analysten um Tom Narayan in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.
Auch wenn die Wachstumsraten bei Tesla in den nächsten Jahren deutlich geringer als die von Musk gebetsmühlenartig prognostizierten 50 Prozent pro Jahr ausfallen werden, ist die Aktie einen Blick wert. News im Bereich der Full-Self-Driving-Technologie (FSD) könnten dem Papier wieder Rückenwind veleihen. Wichtig ist nun, dass die Bodenbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann.