Die Fintech-Investorin Betsy Cohen muss den nächsten Rückschlag bei ihren SPAC-Aktivitäten hinnehmen. Die Fusion mit Pico Quantitative Trading wurde komplett abgesagt. Das Unternehmen habe wichtige Finanzinformationen nicht zur Verfügung gestellt, heißt es. Auch beim Robinhood-Konkurrenten eToro klemmt es.
Ursprünglich war der Zusammenschluss von Cohens Mantelgesellschaft FTAC Athena und Pico für das vierte Quartal 2021 erwartet worden. Wie DER AKTIONÄR (Ausgabe 33/21) berichtete, wäre der Anbieter von Technologielösungen für die Finanzindustrie bei dem Deal mit 1,75 Milliarden Dollar bewertet worden.
Wie aus bei der US-Börsenaufsicht eingereichten Unterlagen nun hervorgeht, wurde die Fusion durch FTAC Athena abgesagt. Grund sei Picos Versäumnis die im Business Combination Agreement geforderten Finanzinformationen zu liefern. Der Kurs des SPAC notiert mit 9,72 Dollar unterhalb des Ausgabepreises von zehn Dollar.
Wohl stattfinden, allerdings deutlich kleiner ausfallen als erwartet, wird der Deal von Cohens Fintech Acquisition Corp. V mit dem Neo-Broker eToro. Aufgrund der schlechten Börsen-Performance des Konkurrenten Robinhood stand die Fusion Ende letzten Jahres auf der Kippe (DER AKTIONÄR berichtete), soll nun aber bis zum 30. Juni über die Bühne gehen.
Allerdings zu einer um 15 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar gesenkten Bewertung. Auch das PIPE-Investment, das unter anderem von Softbank und Fidelity stammt, wird von 650 Millionen auf 441 Millionen Dollar reduziert.
Das Umfeld für Fintech-SPAC-Deals hat sich in den letzten Monaten deutlich abgekühlt. Ob FTAC Athena zeitnah einen attraktiven Ersatzkandidaten für Pico präsentieren kann, ist daher keineswegs sicher. Auch scheint selbst die gesenkte Bewertung von eToro vor dem Hintergrund der nach wie vor schwachen Performance von Robinhood recht ambitioniert. Anleger machen daher einen Bogen um die Papiere von FTAC Athena und Fintech Acquisition Corp. V.