Teamviewer hat am Dienstag vor der Eröffnungsglocke seine Bücher geöffnet. Der Softwareanbieter hat im ersten Quartal aufgrund von höheren Vertriebs- und Marketingkosten weniger verdient als die Analysten im Vorhinein erwartet hatten. Der Markt quittierte das mit einem zwischenzeitlichen Minus von zehn Prozent.
Auch wenn der Erlös um sieben Prozent gestiegen ist, bezeichnete Teamviewer-Chef Oliver Steil das Umfeld aufgrund der wirtschaftlichen Lage derzeit als schwierig. Bei vielen Kunden würden sich die Entscheidungen deshalb in die Länge ziehen. "Die Kunden fahren aktuell auf Sicht”, betonte der CEO.
Die operative Ergebnismarge im ersten Quartal lag mit 40 Prozent um rund zwei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, während der Nettogewinn um drei Prozent auf 22,3 Millionen Euro fiel. Neben gestiegenen Kosten belasteten auch Verluste bei Beteiligungen.
"Wir sind sehr zufrieden mit den 40 Prozent operativer Marge im ersten Quartal und liegen voll im Plan", sagte Steil. "Rechnet man die negativen Währungseffekte heraus, liegen wir mit dem Jahresstart auch im Rahmen der Erwartungen." Aufs Jahr gesehen peilt Steil weiter mindestens 43 Prozent operative Marge bei einem Umsatz zwischen 660 und 685 Millionen Euro an. Den niedrigere Gewinn sei vor allem durch Produktpartnerschaften mit Technologie-Startups, die „erwartungsgemäß operativ noch Verluste schreiben" zustande gekommen.
DER AKTIONÄR findet die Teamviewer-Aktie grundsätzlich interessant. Allerdings hat es das Unternehmen in den vergangenen Quartalen nicht geschafft, seine PS auf die Straße zu bringen, weshalb sich ein Einstieg zum aktuellen Zeitpunkt nicht aufdrängt. Anleger behalten den deutschen Nebenwert auf der Watchlist und warten ab, bis sich sowohl operativ als auch aus charttechnischer Sicht ein Turnaround ergibt.
mit Material von dpa-AFX