Teamviewer überrascht mit starkem Ergebnisplus. Der Softwareanbieter hat im dritten Quartal bei prozentual zweistelligem Umsatzwachstum mehr Gewinn im Tagesgeschäft gemacht als erwartet. Die Jahresprognose behielt der Vorstand aber vorerst bei, obwohl die operative Marge in den ersten neun Monaten mit 43 Prozent über der angepeilten Zielmarke von ungefähr 40 Prozent lag. Die Aktie sollte ihre Aufwärtsbewegung wieder aufnehmen.
„Im dritten Quartal haben wir hoch profitabel gewirtschaftet und gleichzeitig unser Produktportfolio weiter ausgebaut und unsere Go-to-Market-Strategie gestärkt“, so Vorstand Oliver Steil. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) kletterte im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 70,3 Millionen Euro. Analysten hatten im Vorfeld mit weniger gerechnet.
Das Unternehmen verwies neben positiven Währungseffekten darauf, dass die Marketingkosten temporär geringer gestiegen und die Verwaltungskosten sogar gesunken seien. Üblicherweise machen Unternehmen der Softwarebranche saisonal vor allem im vierten Quartal den Großteil ihres Geschäfts, dann fallen etwa auch höhere Vertriebskosten an.
Der Umsatz legte im dritten Quartal um zehn Prozent auf 158,1 Millionen Euro zu. Bei den Rechnungsstellungen (Billings) ging das Wachstum gegenüber dem Vorquartal dagegen zurück, vor allem im wichtigen Enterprise-Segment fiel das Wachstum mit zwei Prozent hier recht verhalten aus. „Die Zahlen unterstreichen unseren Anspruch an operative Exzellenz, insbesondere vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds. Wir bleiben auf Kurs zur Erfüllung unserer Jahresprognose“, so Finanzvorstand Michael Wilkens. „Mit einer weiteren Verbesserung unserer Profitabilität in Sicht ab 2024 ist es unser Ziel, Teamviewers herausragendes Finanzprofil weiter zu stärken und Wert für unsere Aktionäre zu schaffen.“
Das wiederum dürfte auch Teamviewer-Großaktionär Permira (Anteil: 20,8 Prozent), der das Unternehmen im Herbst 2019 zu 26,25 Euro an die Börse brachte, nicht entgangen sein. Am Ende könnte der Private-Equity-Investor seinen Anteil nach dem erfolgreichen Turnaround an einen strategischen Investor veräußern.
Die Zahlen zeigen: Auch wenn das Geschäft mit den Großkunden im Q3 etwas schleppend verlaufen ist, bleibt Teamviewer auf dem eingeschlagenen Wachstumskurs. Die Aktie dürfte ihre Konsolidierungsphase beenden und in einem halbwegs stabilen Marktumfeld neue Jahreshochs ansteuern. Dank der nicht von der Hand zu weisenden Übernahmefantasie könnte sich dieses Szenario sogar beschleunigen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot mit einem Turbo-Zertifikat vorerst weiter auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Derivate auf Teamviewer befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.