Der Softwareanbieter Teamviewer hat im vergangenen Jahr stärker zugelegt als erwartet. Die sogenannten Billings, sprich in Rechnung gestellte Einnahmen, kletterten im Gesamtjahr um 41 Prozent auf 324,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen in Göppingen mitteilte. Teamviewer hatte zuletzt das obere Ende der von 315 bis 320 Millionen Euro veranschlagten Spanne in Aussicht gestellt. "Die erzielten Billings unterstreichen die erfolgreiche Implementierung unserer strategischen Wachstumsinitiativen", sagte Finanzchef Stefan Gaiser.
Die Aktie reagiert mit einem Plus von derzeit 1,5 Prozent und gehört damit zu den Top 5 im MDAX. In der Spitze notierte das Papier am heutigen Mittwoch allerdings bereits bei 32,85 Euro und damit nur noch ganz knapp unter dem bisherigen Rekordhoch von 33,15 Euro. Hier ging der Aktie allerdings vorerst die Luft aus. Das Unternehmen ist erst im September für 26,25 Euro je Aktie an die Börse gegangen. Zunächst haderten Anleger aber mit einem eher dürftigen Kursverlauf, zuletzt hat das Papier aber ordentlich Gas gegeben. Die Aufnahme der Aktie in den MDAX beflügelte.
Vor allem in Nord- und Südamerika konnte Teamviewer im vierten Quartal mehr Leistungen in Rechnung stellen. Insgesamt verzeichnete Teamviewer Ende des vergangenen Jahres 467.000 Abonnenten – fast 200.000 mehr als ein Jahr zuvor. Insbesondere bei größeren Geschäftskunden legte das Unternehmen zu. Das sollte bei den Anlegern positiv ankommen, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Mohammed Moawalla in einer ersten Reaktion. Er bestätigte sein Buy-Rating und das Kursziel 35,00 Euro. Am 10. Februar legt das Unternehmen seine detaillierten Jahreszahlen vor.
Teamviewer stellt Software zur Computer-Fernwartung und für Videokonferenzen her. Der IPO (Initial Public Offering) war vom Emissionsvolumen her der größte Technologie-Börsengang in Deutschland seit der Dotcom-Blase zu Anfang des Jahrtausends. DER AKTIONÄR hatte Teamviewer bereits nach den ersten Quartalszahlen in Ausgabe 47/19 empfohlen. Die Position liegt rund 18 Prozent im Plus. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 24,00 Euro investiert. Nach dem Abpraller vom Allzeithoch dürfte das Papier nun aber wohl erst noch einmal Luft holen.
(Mit Material von dpa-AFX)