Die Folgen der Coronavirus-Virus-Pandemie für Unternehmen bescheren dem Softwareanbieter Teamviewer einen Nachfrageschub. Seit sich die Viruswelle im März zu einer Pandemie ausgewachsen hat, steige die Nachfrage nach Fernwartungs- und Home-Office-Lösungen substanziell, teilte das im MDAX gelistete Unternehmen am Montag in Göppingen mit. Im gesamten ersten Quartal dürften die sogenannten Billings – sprich in Rechnung gestellte Einnahmen – mindestens 60 Prozent höher liegen als ein Jahr zuvor.
Die Teamviewer-Führung geht jedoch davon aus, dass es sich dabei um eine vorübergehende Entwicklung handelt. An ihrer Prognose für das laufende Jahr hält sie daher vorerst fest. Denn insgesamt sei das Geschäftsumfeld unsicher, und die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise seien noch nicht einzuschätzen. Die tatsächlichen Zahlen des ersten Quartals will Teamviewer am 12. Mai veröffentlichen.
Die Aktie von Teamviewer gehört sowohl im Mehrmonatsvergleich als auch am heutigen Dienstag zu den besten Aktien im MDAX. Am Vomittag gewinnt das Papier 10,8 Prozent auf 32,69 Euro. Nur ThyssenKrupp mit einem Plus von 12,1 Prozent kann noch deutlicher zulegen.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat das Kursziel für Teamviewer angesichts der Marktverwerfungen durch die Coronakrise vor Kurzem von 35,00 auf 34,50 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Zwar habe er seine Schätzungen für Unternehmen der europäischen Software-Branche gesenkt, zugleich bleibe er für die Werte angesichts attraktiver Geschäftsmodelle aber positiv gestimmt, so Analyst Adam Wood am Freitag. Für den Hersteller von Fernwartungssoftware sehe er mit Blick auf dessen Ergebniskennziffern nur sehr begrenzte Risiken. Theoretisch sei er wegen der steigenden Nachfrage nach Fernwartung ein Gewinner.
Mit dem Kursanstieg der vergangenen Tage hat sich die Aktie von Teamviewer wieder an das Anfang März bei 37,23 Euro markierte Allzeithoch angenähert. Anleger lassen ihre Gewinne laufen. Die Ergebnisveröffentlichung für das erste Quartal 2020 ist für den 12. Mai 2020 geplant.
(Mit Material von dpa-AFX)