Der Videokonferenz-Dienst Zoom wird durch den Coronavirus-Ausbruch mehr genutzt. „Wir sehen definitiv einen Aufwärtstrend bei der Nutzung", sagte Finanzchefin Kelly Steckelberg nach Vorlage aktueller Quartalszahlen in einer Telefonkonferenz am späten Mittwoch. Davon liefe aber viel über die Gratis-Version. "Deshalb ist es viel zu früh zu sagen, ob wir dadurch langfristig mehr zahlende Kunden bekommen werden." Zoom hatte in China als Reaktion auf die Coronavirus-Krise die Beschränkung auf 40 Minuten bei Gratis-Nutzung aufgehoben. Die Finanzchefin verwies auch darauf, dass Zoom angesichts der höheren Nachfrage zusätzliche Kapazitäten bereithalten müsse. Das drücke zunächst einmal auf die Profitabilität.
Zoom-Chef Eric Yuan zeigte sich zugleich überzeugt, dass Unternehmen auch nach dem Ende der Coronavirus-Ängste stärker als zuvor Videokonferenzen nutzen werden. Durch die aktuelle Situation hätten viele erkannt, wie nützlich sie seien: "Das wird die Landschaft dramatisch verändern."
Spezialisten für Videokonferenzen stehen deswegen derzeit an der Börse hoch im Kurs. Dazu gehört auch die Aktie von Teamviewer. Diese hat vor wenigen Tagen bei 37,23 Euro ein neues Allzeithoch erreicht. Dieses Niveau nutzte der Finanzinvestor Permira für einen Anteilsverkauf (DER AKTIONÄR berichtete: „Teamviewer: Permira schlägt 22 Millionen Aktien los“). Auch dieser Rückschlag wurde inzwischen aber wieder weggesteckt. Am heutigen Donnerstag gewinnt das Papier 1,9 Prozent auf 34,90 Euro. Damit ist Teamviewer der mit Abstand beste Wert des Tages im MDAX.
Teamviewer ist erst im September 2019 bei 26,25 Euro an die Börse gegangen. Leser des AKTIONÄR, die der Kaufempfehlung im November vergangenen Jahres bei 26,81 Euro gefolgt sind, können sich mittlerweile über schöne Gewinne freuen. Anleger bleiben weiter mit einem Stopp bei 25 Euro investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)