Der Softwareanbieter Teamviewer geht nach seinem kostspieligen Sponsoring des englischen Fußballclubs Manchester United einen weiteren Werbevertrag mit dem Formel-1-Team von Mercedes ein. Zu dem über fünf Jahre laufenden Deal gehört auch das Sponsoring des Motorsportteams von Mercedes für die Elektro-Rennserie Formel E, wie der MDAX-Konzern am Dienstag in Göppingen mitteilte.
Die Investitionen für die Verträge seien vollständig in der zuletzt gesenkten Prognose für den operativen Gewinn berücksichtigt, hieß es. Das Sportsponsoring werde das Wachstum der sogenannten Billings – die Rechnungsstellungen für die kommenden zwölf Monate – auch über 2023 hinaus unterstützen. Es soll insbesondere auch bei großen Unternehmenskunden Schwung bringen.
Teamviewer hatte angesichts des kostspieligen Vertrags mit Manchester United Mitte März die Gewinnprognosen deutlich gekappt, dabei in Gesprächen mit Analysten aber bereits angedeutet, dass noch ein weiteres Sponsoring hinzukommen dürfte. Aufgrund der deutlich steigenden Ausgaben für die Vermarktung wird 2021 eine bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von 49 bis 51 Prozent der Billings erwartet. Vorher hatte das Unternehmen 55 bis 57 Prozent in Aussicht gestellt.
Die Aktie war daraufhin deutlich unter Druck geraten, auch derzeit liegt das Papier mit knapp 37 Euro noch spürbar unter dem Jahreshoch aus dem Februar von knapp 50 Euro. Wie bereits Anfang Februar mitgeteilt sollen die Billings im laufenden Jahr auf 585 bis 605 Millionen Euro zulegen. Vergleicht man altes und neues Margenziel, stutzte das Teamviewer-Management die implizite Prognose für das bereinigte operative Ergebnis wegen der Werbeverträge um 35 bis 36 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr erzielte Teamviewer bereinigt ein operatives Ergebnis von 261,4 Millionen Euro.
Am Dienstagmorgen kann die Aktie leicht zulegen. Dass ein weiterer Sponsoringvertrag folgen würde, war auch bereits erwartet worden. Mittlerweile ist bereits viel im Kurs der Aktie eingepreist. Vorsichtige Anleger warten aber ein positives charttechnisches Signal ab.
(Mit Material von dpa-AFX)