Der angeschlagene Softwareanbieter Teamviewer will derzeit das Geld zusammenhalten und erst im kommenden Jahr intensiver über die Verwendung freier Mittel nachdenken. "Zunächst geht es für uns darum, dass wir einige fundamentale Zweifel ausräumen, indem wir über einige Quartale unsere Prognosen sicher erfüllen", sagte Vorstandschef Oliver Steil im Interview der "Börsen-Zeitung" (Samstag).
"Dann werden wir überlegen, wo wir sinnvoll in Wachstum investieren können, und uns dafür auch wieder mögliche Zukäufe anschauen. In dem Fall wollen wir nicht ohne Cash dastehen", sagte der Manager. Sollten sich dann keine sinnvollen Wachstumschancen anbieten, könne man immer noch über eine Dividende nachdenken.
"Ich glaube allerdings, dass wir uns in einem so dynamischen Wachstumsmarkt bewegen, dass sich auch weiterhin andere Ideen finden", sagte Steil dem Blatt. Binnen Jahresfrist würden die Investoren vermutlich wissen wollen, was Teamviewer konkret mit seinen finanziellen Mitteln vorhat.
Einen Aktienrückkauf sieht der Chef des MDAX-Konzerns kritisch, berichtet dpa-AFX: "Ich glaube nicht, dass man mit so einer kurzfristigen Aktion Wert generieren kann." Er verwies auf die seiner Ansicht nach hohe bereinigte operative Marge bei gleichzeitig hohem Wachstum – das habe in der Unternehmenslandschaft durchaus noch Seltenheitswert. "Das muss viel mehr im Bewusstsein verankert werden."
Der vor Kurzem stattgefundene Kapitalmarkttag hat keine neuen Impulse für die Aktie von Teamviewer liefern können. Die Aktie steuert derzeit auf ihr vor bei 12,50 Euro markiertes Allzeittief zu. Kann dies nicht verteidigt werden, sind weitere Kursverluste wahrscheinlich. Kann das Papier jedoch die Hürde im Bereich von 15 Euro nach oben überwinden, würde sich das Chartbild wieder aufhellen. Knapp darüber verläuft zudem die 38-Tage-Linie, die es zu überwinden gilt. DER AKTIONÄR bleibt vorerst weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Teamviewer.