Die Tapestry-Aktie hat ihren Höhenflug fortgesetzt und jüngst mit rund 91 Dollar ein neues Allzeithoch markiert. Starke Quartalszahlen und positive Analystenstimmen sind die Kurstreiber (DER AKTIONÄR berichtete). Nun geht das US-Unternehmen einen strategisch klugen Schritt: Es trennt sich von einem weniger erfolgreichen Geschäftsbereich und setzt konsequent auf seine Kernmarken.
Konkret verkauft Tapestry, die Muttergesellschaft von Coach und Kate Spade, die Schuhmarke Stuart Weitzman für 105 Millionen Dollar in bar an den Dr.-Scholl’s-Besitzer Caleres. Diese Entscheidung kommt nur wenige Monate nach dem geplatzten Mega-Deal mit Capri, dem Eigentümer von Michael Kors. Der Rückzug aus dem hart umkämpften Schuhsegment erlaubt es Tapestry, sich stärker auf seine profitablen Marken zu konzentrieren – insbesondere auf Coach, das zuletzt mit hoher Nachfrage nach seinen Tabby-Handtaschen glänzte (DER AKTIONÄR berichtete). Im Gegensatz dazu konnten Kate Spade und Stuart Weitzman nicht mit der dynamischen Entwicklung Schritt halten.
Die Tapestry-Aktie, die den gestrigen US-Handel mit einem Plus von rund 1,5 Prozent beendete, bewegt sich zur Wochenmitte im vorbörslichen Handel nahe der Nulllinie. Der nächste Widerstand liegt beim jüngsten Allzeithoch von 90,85 Dollar (18. Februar). Gelingt der Ausbruch, rückt die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke in absolut greifbare Nähe.
Der Verkauf stärkt die finanzielle Position von Tapestry und schafft zudem Raum für eine noch gezieltere Markenstrategie. Mit Coach als Wachstumstreiber und einer Fokussierung auf das lukrative Handtaschen- und Accessoires-Geschäft hat die Luxusmode-Aktie weiteres Potenzial. DER AKTIONÄR sieht weiterhin Spielraum für steigende Kurse, insbesondere wenn Tapestry seine Effizienz steigert und das Premium-Segment weiter erfolgreich bespielt. Investierte bleiben daher weiter dabei und lassen die Gewinne laufen.