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Synlab an SDAX-Spitze: Kurssprung von fast 30 Prozent – die Details

Synlab an SDAX-Spitze: Kurssprung von fast 30 Prozent – die Details
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Marion Schlegel 13.03.2023 Marion Schlegel

Der Finanzinvestor Cinven will Europas größten Labordienstleister Synlab nach dem Kurseinbruch infolge des Endes des Corona-Booms möglicherweise günstig von der Börse nehmen. Synlab bestätigte am Montag eine Interessenbekundung seines Großaktionärs. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über einen solchen möglichen Schritt unter Berufung auf informierte Kreise berichtet.

Als möglichen Preis nannte Synlab zehn Euro je Aktie. Das Unternehmen werde die Interessenbekundung sowie die weiteren Handlungsoptionen nun prüfen. Der Vorstoß Cinvens sei nicht mit dem Unternehmen abgestimmt gewesen, erklärte Synlab. Ob es ein öffentliches Angebot seitens des Finanzinvestors an alle Aktionäre geben werde, sei derzeit noch nicht abzusehen. Cinven hält bereits 43 Prozent an dem im SDAX notierten Unternehmen.

Synlab (WKN: A2TSL7)

Die schon länger gebeutelte Synlab-Aktie legte nach den Nachrichten deutlich zu und gewann bis zum Mittag um mehr als ein Viertel auf 9,07 Euro zu und war damit klarer Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDAX.

Synlab hatte während der Corona-Pandemie von der hohen Nachfrage nach Labortests auf das Virus profitiert. Der Aktienkurs der Gesellschaft war bis November 2021 auf den Rekordwert von 25 Euro geklettert. Seitdem ging es jedoch weitgehend abwärts. Nach einer Gewinnwarnung Anfang Februar sackte ihr Kurs noch weiter ab. Vor wenigen Tagen war das Papier sogar zeitweise für weniger als 6,70 Euro zu haben und damit so billig wie nie zuvor.

Bloomberg hatte mit Blick auf den Preis berichtet, dass dieser voraussichtlich über dem gewichteten durchschnittlichen Kurs der vergangenen sechs Monate und damit über gut 10 Euro je Aktie liegen dürfte. Damit würde das Unternehmen insgesamt mit etwa 2,2 Milliarden Euro bewertet.

Anfang Februar hatte Synlab seine Ziele für das Jahr 2023 nach unten korrigiert. Als Grund nannte das Unternehmen eine geringere Nachfrage nach seinen Corona-Tests und niedrigere Preise. Der ohnehin schon angekündigte Rückgang von Umsatz und operativem Gewinn dürfte daher noch stärker ausfallen als zuvor angenommen.

Bereits im vergangenen Jahr waren Umsatz und operativer Gewinn der Gesellschaft gesunken. So erlöste Synlab auf Basis vorläufiger Zahlen rund 3,25 Milliarden Euro und damit rund 13,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz mit Corona-Tests ging noch deutlich stärker zurück.

Ein Investment in Synlab ist eine reine Spekulation auf eine erfolgreiche Übernahme. Kommt es zur Übernahme bei 10 Euro, bestünden noch rund 10 Prozent Restpotenzial. Nur risikobereite Anleger spekulieren hier mit bzw. setzen auf ein noch etwas höhers Angebot.

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