DER AKTIONÄR – Unsere App
12.02.2025
Der Spezialist für Server- und Speichersysteme hat am gestrigen Dienstagabend vorläufige Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 vorgelegt und gleichzeitig die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Doch anstatt abzustürzen, legte die Aktie nachbörslich kräftig zu. Wie passt das zusammen?
Der Umsatz kletterte zwar um beachtliche 54 Prozent auf 5,6 bis 5,7 Milliarden Dollar. Doch die Wall Street hatte mit 5,8 Milliarden Dollar gerechnet. Auch beim Gewinn je Aktie blieb das Unternehmen mit 0,58 bis 0,60 Dollar unter den Erwartungen von 0,64 Dollar. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von fünf Prozent.
Für das dritte Quartal 2025 sieht es nicht besser aus: Super Micro Computer erwartet einen Umsatz zwischen fünf und sechs Milliarden Dollar (Konsens: 6,091 Milliarden Dollar) und einen Gewinn je Aktie von 0,46 bis 0,62 Dollar (Konsens: 0,68 Dollar).
Und auch die Jahresprognose musste Super Micro Computer senken: Statt 26 bis 30 Milliarden Dollar Umsatz sollen es jetzt nur noch 23,5 bis 25,0 Milliarden Dollar werden.
Doch jetzt kommt der Knaller: Für 2026 stellt das Unternehmen einen Umsatz von satten 40 Milliarden Dollar in Aussicht – deutlich mehr als bisher erwartet! Ein Köder für die Aktionäre? Vielleicht. Aber einer, der wirkt! Nachbörslich legte die Aktie um acht Prozent zu.
CEO Charles Liang setzt voll auf die Flüssigkühlung (DLC) und glaubt, dass diese Technologie bald in mehr als 30 Prozent der neuen Rechenzentren zu finden sein wird. Außerdem will Super Micro Computer seine KI-Infrastruktur mit NVIDIA-Blackwell-Plattformen ausbauen.
Nicht zu vergessen: Super Micro Computer arbeitet mit dem US-Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC zusammen, nachdem es 2024 Vorwürfe von Leerverkäufern gegeben hatte. Die verspäteten Finanzberichte sollen bis spätestens 25. Februar 2025 eingereicht werden, um ein Delisting von der Nasdaq zu verhindern.
Die Super-Micro-Aktie ist und bleibt ein heißes Eisen. Die reduzierten Prognosen und die noch ausstehenden Finanzberichte sind eigentlich ein No-Go. Doch die Anleger scheinen den Köder der glorreichen Zukunft zu schlucken. Zudem darf man die noch nicht aus der Welt geräumten Vorwürfe der Leerverkäufer nicht vergessen. Wer hier einsteigt, braucht starke Nerven und sollte sich des hohen Risikos bewusst sein. Die Aktie bleibt daher ein Zockerpapier.
Sofortkauf
