Die Aktie von Super Micro Computer hat am Freitagabend nach US-Börsenschluss um neun Prozent zugelegt. Auslöser für den Kurssprung war die Nachricht, dass US-Unternehmen von der Nasdaq eine Fristverlängerung zur Vorlage seiner überfälligen Finanzberichte erhalten hat. Was ändert das am Fazit des AKTIONÄR?
Konkret hat die Nasdaq dem US-Server-Spezialisten bis zum 25. Februar 2025 Zeit gegeben, seine Berichte für das am 30. Juni 2024 beendete Geschäftsjahr sowie das Quartal bis zum 30. September 2024 einzureichen. Weitere notwendige Dokumente müssen ebenfalls zu diesem Termin vorgelegt werden. Die gute Nachricht: Bis zum 25. Februar bleibt die Aktie am Nasdaq Global Select Market und damit an der Wall Street notiert.
Der Meldung vorausgegangen war ein Wechsel des Wirtschaftsprüfers. Wie AKTIONÄR-Leser wissen, hatte EY (Ernst & Young) Ende Oktober sein Mandat zurückgegeben, was bei Anlegern Angst vor einem Bilanzskandal schürte. Da die Geschäftsberichte deshalb nicht pflichtgerecht veröffentlicht wurden, drohte dem Unternehmen daraufhin ein Rauswurf von der Nasdaq. Dieser wurde nun zumindest vorerst abgewendet, weshalb die Super-Micro-Computer-Aktie ihre Erholungsrally fortsetze.
Der Ende November bestellte Wirtschaftsprüfer BDO muss nun jedoch schleunigst die ausstehenden Geschäftsberichte wie den Jahresbericht für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr sowie seinen Quartalsbericht für das am 30. September beendete Quartal vorlegen. Andernfalls droht der Aktie doch noch ein Delisting.
Die Nachricht, dass Super Micro Computer eine Fristverlängerung zur Vorlage der Geschäftsberichte erhalten hat, ist positiv zu werten. Solange diese aber nicht vorliegen, ändert sich an der Einschätzung des AKTIONÄR nichts. Anleger bleiben an der Seitenlinie, zu viele Fragen sind noch offen.
Mit Material von dpa-AFX.