Nachdem die Apple-Aktie im Vorjahr rund 50 Prozent zugelegt hat, lässt sie es 2024 bislang etwas ruhiger angehen. Analyst Dan Ives von Wedbush Securities geht allerdings nicht davon aus, dass das ein Dauerzustand wird. Er hat zwei positive Faktoren identifiziert, die dem Kurs bald wieder Beine machen könnten.
Dass Apple in China zuletzt einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet und eine vorsichtige Prognose abgegeben hat, bringt Ives nicht aus der Ruhe. Neue Überprüfungen der Lieferkette in Asien zeigen eine „klare Stabilisierung“ der Nachfrage in China und deuteten auf einen Anstieg der iPhone-Auslieferungen hin.
Insbesondere während des chinesischen Neujahrsfestes dürfte Apple dort in diesem Jahr mehr iPhones verkaufen als im Vorjahr, da die verstärkten Marketing- und Werbekampagne auf dem chinesischen Festland sehr erfolgreich seien, so der Analyst.
Insgesamt erwartet er für dieses Jahr nun einen iPhone-Absatz von 225 bis 230 Millionen Stück und einen durchschnittlichen Verkaufspreis von über 900 Dollar, da sich der Produktmix in Richtung der beiden höherpreisigen Pro-Modelle verschiebe. Er bleibt damit bei seiner These, wonach das iPhone 15 einen Upgrade-Zyklus in Gang gebracht hat, der die Erwartungen der Wall Street übertreffen wird.
„Es ist klar, dass Apple mit Huawei zu kämpfen hat und dass es geopolitischen Gegenwind gibt, aber die Realität ist, dass bei über 200 Millionen aktiven iPhones in China nur sehr wenige Verbraucher das Apple-Ökosystem verlassen“, so Ives. Das sei der Dreh- und Angelpunkt seiner bullishen Investmentthese.
„Gamechanger“ mit Milliardenpotenzial
Seiner Einschätzung nach hat Apple aber noch ein weiteres Ass im Ärmel, nämlich den erwarteten Vorstoß des Tech-Riesen in die Welt der generativen KI. Im Verborgenen soll Apple schon länger an einem eigenen großen Sprachmodell à la ChatGPT arbeiten. Wenn Apple-CEO Tim Cook und sein Team die neue Technologie endlich enthüllen, sei das der alles entscheidende „Super Bowl Moment“ für Apple, prophezeit Ives.
Er rechnet damit, dass Apple entsprechende KI-Features bei der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC im Sommer präsentieren und bereits ins iPhone 16, das traditionell im Herbst auf den Markt kommen dürfte, integrieren wird.
Die Einführung eines eigenständigen KI-App-Stores für Entwickler könne eine Chance zur Monetarisierung und der Grundstein für das KI-Wachstum sein – ein „Gamechanger“, so Ives. „Die zusätzlichen Einnahmen aus dem Service-Geschäft rund um KI werden sich auf über fünf Milliarden Dollar pro Jahr belaufen", sagte er und fügte hinzu, dass „dies erst der Anfang der Wachstums-Renaissance bei Apple ist“.
Super-Bulle sieht 32 Prozent Luft nach oben
Folglich hat Ives auch sein „Overweight“-Rating für die Apple-Aktie bestätigt und das Kursziel bei 250 Dollar belassen. Ausgehend vom Wall-Street-Schlusskurs am Freitag entspricht das noch rund 32 Kurspotenzial. Damit ist er momentan der größte Bulle unter den 56 Analysten, die sich laut Bloomberg mit der Aktie beschäftigen.
Eine Mehrheit von 33 Experten rät demnach zum Kauf der Aktie, während 16 sie halten und sieben verkaufen würden. Das 12-Monats-Konsensziel von 200,52 Dollar liegt allerdings nur gut sechs Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Auch DER AKTIONÄR bleibt bullish für Apple und erachtet die Aktie auch weiterhin als Basisinvestment. Investierte Anleger bleiben dabei, langfristig orientierte Neueinsteiger können auf dem aktuellen Niveau einen Fuß in die Tür stellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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