Eine ganze Reihe von Zockern hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Steinhoff schon bald den Durchbruch im Sanierungsprozess verkündet und die Aktie durchstartet. Ab und zu zuckt der Penny-Stock nach oben – so auch am Mittwoch. Vier Prozent gewinnt Steinhoff. Kursbewegende Nachrichten? Fehlanzeige.
Steinhoff bleibt das große Fragezeichen an der Börse. Der Aktienmarkt wimmelt derzeit von hochinteressanten Investmentstorys, und viele Charts sehen fantastisch aus: Trotzdem setzen einige Spekulanten immer noch auf die Rettung von Steinhoff.
Dabei hat sich auch anderthalb Jahre nach der Meldung über Bilanzunregelmäßigkeiten kaum etwas verändert: Steinhoff kämpft weiterhin ums Überleben – und der Prozess stellt sich als ausgesprochen schwierig und zäh heraus. Viel zäher, als vermutlich jeder Spekulant erwartet hat. Trotzdem bleiben viele dabei. Warum bloß?
Egbert Prior, Herausgeber der Prior Börse, wundert sich nicht. Die Deutschen seien eben so. „Entweder verschenken sie bei der Anlage Geld auf dem Sparbuch“, so Prior. „Oder sie gehen an der Börse jedes Risiko ein und hoffen auf 100 Prozent in ein paar Tagen. Wenn es schiefgeht, rennen sie noch zum Anwalt.“
Mit Steinhoff setzen die Anleger laut Prior definitiv auf das falsche Pferd: „Das ist eine Betrügerbude, der die Pleite droht. Auf jeden Fall wird man noch auf Jahre mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt sein.“ Prior ist sich sicher: „Da bleibt keine Zeit fürs Geschäft.“
Finger weg
DER AKTIONÄR meint: Die Börse bietet so viele Chancen, da hat Steinhoff im Depot nichts verloren.