Als vor drei Jahren ein Milliarden-Bilanzskandal den Kurs der Steinhoff-Aktie in den Abgrund riss, kauften einige Zocker. DER AKTIONÄR warnte. Als der Kurs weiter fiel, kauften die Zocker nach. DER AKTIONÄR warnte weiter. So setzte sich das Spiel fort: über Wochen, Monate, Jahre. Nun hat die Aktie einmal mehr einen neuen Tiefpunkt ausgelotet.
Dieses Jahr hatte zunächst wenigstens die 5-Cent-Marke lange Zeit gehalten. Heute wurde mit 3,9 Cent ein neues Rekordtief markiert (abgesehen von einem Durchsacker auf Xetra, bei dem Steinhoff Aktie angeblich auch schon mal für rund einen Cent gehandelt wurde).
Während andere Aktien von Allzeithoch zu Allzeithoch eilen, erreicht Steinhoff nur Negativrekorde. Ein klarer, hartnäckiger, langfristiger Abwärtstrend. Daran ändern die gelegentlichen Kurszuckungen gen Norden nichts. Der erneute Abstieg aus dem SDAX und der Ärger mit den verbliebenen Anlegern bei der jüngsten Hauptversammlung zeigen, dass auch vermeintliche Zwischenerfolge mit Vorsicht zu genießen sind. Merke: Ein Vergleichsvorschlag ist noch kein Grund, eine Aktie zu kaufen.
Bei Steinhoff gibt es viele Unsicherheitsfaktoren (Gerichtsprozesse, Gläubiger) gepaart mit einem Geschäftsmodell, das auch im günstigsten Fall keine besonders attraktiven Wachstumsaussichten verspricht. Selbst die optimistischsten Zocker haben sich längst von der Hoffnung auf eine schnelle Rettung verabschiedet und in Durchhalteparolen geflüchtet.
Das Chance-Risiko-Verhältnis bei Steinhoff taugt nur für Masochisten. Das Management ist seit Jahren vor allem mit dem Überlebenskampf beschäftigt. Diese Aktie braucht niemand.