Der schwer angeschlagene Möbelhändler Steinhoff verschiebt die Veröffentlichung seiner testierten Geschäftsberichte für 2017 und 2018 um ein weiteres Mal. Die Aktie reagiert auf die Meldung mit einem Minus von fünf Prozent. Langsam verlieren offenbar auch die letzten Optimisten die Geduld mit dem Unternehmen.
„Trotz erheblicher Anstrengungen aller Beteiligten ist es heute leider klar, dass der der Zeitplan für die Fertigstellung der konsolidierten Konzernrechnungslegung und der damit verbundenen Prozesse Mitte April nicht eingehalten werden kann“, meldet Steinhoff am Freitag. Das Unternehmen möchte „sorgfältig darauf achten, dass alle Punkte korrekt sind“.
Der Geschäftsbericht für das Jahr 2017 soll nun am 7. Mai veröffentlicht werden, der Bericht für 2018 am 18. Juni. Die Berichte für Steinhoff Investment Holdings sollen der Öffentlichkeit am 28. Juni vorgelegt werden, heißt es.
Der Schritt strapaziert die Geduld der Anleger, die auf eine Rettung spekulieren, noch stärker. Außerdem zeigt er, wie vertrakt die Situation bei dem Möbelhändler offensichtlich immer noch ist. Zu viele Fragen sind immer noch offen, zum Beispiel, wie der Schadensersatzprozess ausgehen wird oder wie sich der Skandal auf das operative Geschäft auswirken wird.
Black Box
Steinhoff bleibt eine Story mit vielen Fragezeichen. Die Aktie ist kein Kauf.