Der schwer angeschlagene Möbelhändler Steinhoff kämpft weiter ums Überleben. Entspannung gibt es jetzt bei der französischen Tochter Conforama: Das Unternehmen hat frisches Geld eingesammelt. Die Steinhoff-Aktie legt zwar an der Börse in Johannesburg zu, an der insgesamt schwierigen Lage hat sich aber kaum etwas geändert.
Conforama hat bei einer Kapitalerhöhung rund 316 Millionen Euro eingesammelt. Das gab der französische Möbelhändler am Freitag bekannt. Auf diese Weise wolle der Kontern „die Stabilität seiner Kapitalstruktur und seines operativen Geschäfts gewährleisten“.
Ende Dezember betrugen die Nettofinanzschulden von Conforama 1,72 Milliarden Euro und übertrafen damit das Eigenkapital. Der Marktwert der Immobilien von Conforama wurde laut Steinhoff auf 1,02 Milliarden Euro geschätzt.
„Der Umsatz von Conforama ist zwischen 2016 und 2018 gesunken, während die operativen Aufwendungen gestiegen sind, getrieben durch Ladeneröffnungspläne, neue Marketingkampagnen und zahlreiche Projekte“, heißt es in der Steinhoff-Pressemitteilung. Zwischen 2017 und 2018 habe sich der Umsatz „deutlich verschlechtert“.
Kein Kauf
Die Lage bei Steinhoff bleibt trotzdem überaus schwierig. Egbert Prior hält nichts von der Story. „Steinhoff ist eine reine Zocker-Aktie“, sagt der langjährige Herausgeber der Prior Börse. „Steinhoff ist eine Betrügerbude, der die Pleite droht. Auf jeden Fall wird man noch auf Jahre mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt sein.“ Prior ist sich sicher: „Da bleibt keine Zeit fürs Geschäft.“