+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Steinhoff: Frist abgelaufen, starke Zahlen helfen nicht, Aktie fällt wieder

Steinhoff: Frist abgelaufen, starke Zahlen helfen nicht, Aktie fällt wieder
Foto: Shutterstock
Steinhoff -%
Lars Friedrich 06.02.2020 Lars Friedrich

Nach einem kurzen Ausflug bis auf 12 Cent ist die Steinhoff-Aktie wieder unter 10 Cent gerutscht. Dabei konnte Steinhoff auf positive Zahlen verweisen: Die Pepco Group ist im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erneut kräftig gewachsen. Die Kursreaktion ist trotzdem keine Überraschung. Unterdessen endete am Mittwoch eine entscheidende Frist.

Der Umsatz der Pepco-Gruppe betrug im abgelaufenen Quartal 597 Millionen Euro – ein Plus von 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte die Steinhoff-Tochter mit. Zum Gewinn wurden keine Zahlen veröffentlicht.

Pepco steht zum Verkauf, weil Steinhoff nach einem Milliarden-Skandal um gefälschte Bilanzen in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckt. Der intakte Wachstumskurs bei Pepco dürfte Steinhoff bei Verkaufsgesprächen in die Karten spielen. Andererseits würde Steinhoff mit Pepco einen Teil seines Tafelsilbers verkaufen.

Nachdem die Steinhoff-Aktie lange Zeit bei 5 Cent herumdümpelte, hatte sich der Kurs im Rahmen der jüngsten Verkaufsgerüchte verdoppelt. Einmal mehr bleibt abzuwarten, wie nachhaltig der Anstieg ist. In den vergangenen Jahren hat sich jeder Kursanstieg bei Steinhoff als Strohfeuer entpuppt. Vom Hoch der letzten Tage bei 12,48 Cent hat der Kurs zwischenzeitlich schon wieder mehr als 30 Prozent korrigiert.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Problematisch bleiben vor allem die Rechtsstreitigkeiten in mehreren Ländern. In Deutschland ruht ein Musterverfahren aufgrund von Vergleichsverhandlungen. Bis gestern konnten Altaktionäre ihre Ansprüche auf Schadenersatz gegen Steinhoff anmelden. Spannend wird, ob und wie sich Steinhoff mit den Klägern einigen kann.

DER AKTIONÄR hat seit Bekanntwerden des Bilanzskandals im Dezember 2017 stets dazu geraten, die Finger von der Aktie zu lassen. Anleger, die dieser Empfehlung gefolgt sind, haben sich horrende Verluste erspart. Entscheidende fundamentale Neuigkeiten waren mit dem Kursanstieg diese Woche nicht verbunden. Kein Wunder also, dass Spekulanten die Gelegenheit zum Ausstieg nutzen. Die Aktie ist nach wie vor kein Kauf.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Steinhoff - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern Jetzt sichern