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06.07.2020 ‧ Lars Friedrich

Steinhoff: 23 Prozent Minus in wenigen Stunden – das ist der Grund

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Steinhoff

Er hat mal wieder gezuckt – nur um anschließend einmal mehr zu kollabieren: Der Kurs der Steinhoff-Aktie ist am Montagmorgen im vorbörslichen Handel auf bis zu 7 Cent gestiegen. Morgens um 10 Uhr waren es nur noch 5,4 Cent – rund 23 Prozent Minus in der Spitze. Auslöser dürfte vor allem ein Bericht über eine nicht ganz neue Entwicklung gewesen sein.

2017 wurde Steinhoff von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschüttert. Bei den diesbezüglichen Rechtsstreitigkeiten mit geschädigten Anlegern geht es um rund 10 Milliarden Euro. Mehr als ein Drittel der Ansprüche stammen vom ehemaligen Steinhoff-Aufsichtsratsvorsitzenden, Ex-Übergangschef und Großaktionär Christo Wiese. Inzwischen sei eine Einigung nahe, berichtete Bloomberg (Englisch) Ende vergangener Woche unter Berufung auf Insider.

Zudem sagte Wiese auf Nachfrage, dass es bald zu einem Vergleich kommen könnte. Der Steinhoff-Kurs stieg bereits im Späthandel am Freitagabend bei hohen Umsätzen rund 24 Prozent.

Das Vergleichsangebot sieht offenbar eine Entschädigung in Form von Geld und Pepkor-Aktien vor. Pepkor ist Afrikas größte Modekette. Steinhoff hält gut zwei Drittel an dem Unternehmen, das einst von Wiese in den Konzern eingebracht worden war.

Steinhoff hat inzwischen betont, dass eine Einigung zwar möglich sei, es aber weiter darum gehe, eine Komplettlösung für möglichst alle Streitigkeiten auszuhandeln.

Unterm Strich beinhalten die Neuigkeiten nichts, worüber DER AKTIONÄR im Kern nicht schon vor Monaten berichtet hat: Es gibt Fortschritte bei den Verhandlungen, und eine Entschädigung könnte teilweise in Form von Aktien erfolgen. Zur vom AKTIONÄR im September 2019 angedeuteten Verwässerung käme es indirekt, wenn Steinhoff einen Teil seiner Pepkor-Aktien abgeben sollte. Die Details sind unklar. Durch ist der Deal noch nicht. Und wie es danach mit Steinhoff weitergeht, ist völlig ungewiss. Unter anderem steht noch eine Einigung mit den Gläubigern aus. Klar, dass Zocker in dieser Situation bei dem Hochrisiko-Pennystock lieber schnell Gewinne vom Tisch nehmen.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

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