Es bleibt dabei: Bei Nordex steht der Nachrichtenticker einfach nicht still. Nachdem der Windanlagenbauer zuletzt eine Reihe von frischen Aufträgen vermeldet hat, legt die Gesellschaft heute nach und präsentiert die Zahlen für den Auftragseingang im Schlussquartal 2018 und für das abgelaufene Gesamtjahr. Die Neuaufträge belaufen sich auf über 4,7 Gigawatt – 73 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im vierten Quartal 2018 erzielte die Nordex Group mit einem Volumen von 1.679 Megawatt (MW) installierter Leistung erneut einen hohen Auftragseingang (Vorjahr: 1.599 MW). Damit hat das Unternehmen im abgelaufenen Jahr Neuaufträge über 4,75 GW erhalten (2017: 2,74 GW). Dies entspricht einer Steigerung von über 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Die hohe Kundenresonanz auf die neu eingeführten Windenergieanlagen N149/4.0-4.5 und AW140/3000 zeigt, dass die hocheffizienten Turbinen genau die Anforderungen unserer Kunden trifft“, sagt Nordex-Vorstand José Luis Blanco. „Neuaufträge mit Stammkunden sind immer ein guter Beweis, dass Produkte, Mannschaft und Leistung stimmen“, so der Firmenlenker weiter.
Das im Gesamtjahr 2018 erreichte weltweite Neugeschäft von 4.754 MW (1.423 Turbinen) verteilt sich mit 2.145 MW auf Europa (45,1 Prozent), mit 721 MW auf Nordamerika (15,1 Prozent), mit 1.190 MW auf Lateinamerika (25 Prozent) und mit 699 MW auf den Rest der Welt (14,7 Prozent). Weltweit waren die USA, Brasilien und Schweden die größten Einzelmärkte von Nordex.
Die Auftragslage ist zwar weiter gut. Bei Umsatz und Gewinn dürfte Nordex 2018 allerdings nur das untere Ende der Prognose erreichen. Die Entwicklung im ersten Halbjahr war einfach zu schwach. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern einen rückläufigen Umsatz von 2,4 Milliarden bis 2,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,01 Milliarden Euro) sowie die EBITDA-Marge von 4,0 bis 5,0 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent). Im noch jungen und mit Sicherheit auch wieder herausfordernden Jahr 2019 sollte die Trendwende vollzogen werden und Umsatz und Gewinn wieder zulegen.
Während die Aktie von Wettbewerber Vestas zuletzt von einem Hoch zum nächsten gestürmt ist, herrschte bei den Nordex-Papieren weiter Flaute. Doch nun scheinen die Bullen auch bei den Norddeutschen das Zepter zu übernehmen. Die Aktie nimmt Kurs auf die massive Widerstandszone bei 9,50 Euro, die angesichts des starken Newsflows in Kürze angesteuert werden könnte. Gelingt der Sprung über diese Hürde, wäre der Weg - zumindest aus technischer Sicht- in Richtung 11,50 Euro geebnet. Zur Erinnerung: Die Analysten von Goldman Sachs sehen die Aktie bei 11,00 Euro fair bewertet. Das Kursziel der Nord/LB lautet 10,50 Euro. Beide heben die erfreuliche Entwicklung bei den Auftragseigängen hervor. Risikobewusste Anleger setzen weiter auf dieses Szenario.