Die weltweiten Chipengpässe liefern dem Waferhersteller Siltronic weiterhin Rückenwind. Die Prognose für das abgelaufene Jahr wurde übertroffen. Trotz der gescheiterten Übernahme durch den taiwanischen Konkurrenten Globalwafers blickt der Vorstand optimistisch in die Zukunft. „Siltronic steht besser da als zuvor“, so Christoph von Plotho gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Aktie hat nach dem jüngsten Rücksetzer Aufholpotenzial.
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Im abgelaufenen Jahr steigerte Siltronic den Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um 16 Prozent auf rund 1,41 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte um 41 Prozent auf 466 Millionen Euro zu. Das entspricht einer Marge von 33 Prozent. Damit wurden die Erwartungen übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden ein EBITDA in Höhe von 449 Millionen Euro erwartet.
„Das Geschäftsjahr war geprägt von starker Nachfrage der Kunden aufgrund von Nachholeffekten aus dem Jahr 2020, anhaltend hohen Investitionen in Digitalisierung und einer zunehmenden Verwendung von Halbleiterbauteilen in immer mehr Anwendungen“, heißt es aus der Konzernzentrale. Der vorläufige Netto-Cashflow 2021 war mit rund zwei Millionen Euro positiv, aber deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (77,4 Millionen Euro) und damit im Rahmen der Erwartungen.
Und die Aussichten? Die Megatrends der Halbleiterindustrie lassen das Unternehmen weiterhin von mittel- und langfristig steigender Nachfrage ausgehen. Siltronic plant dabei mit hoher Auslastung der Produktion. Das Marktumfeld sei sehr positiv. „Wir arbeiten unter Volllast und sind guter Dinge“, so Vorstand von Plotho. Man habe mit Kunden Lieferverträge über mehrere Milliarden Euro.
Insgesamt sei von einem guten Start in das Jahr 2022 auszugehen, teilte die Beteiligung von Wacker Chemie bei der Vorlage vorläufiger Zahlen mit. Zwar belasteten die inflationsbedingt deutlich steigenden Kosten, allerdings bleibe das Marktumfeld positiv und die Verkaufspreise dürften weiter deutlich anziehen. Weitere Details zum Ausblick dürfte es mit den endgültigen Zahlen am 9. März geben.
Es ist kein Geheimnis, dass Siltronic ein massiver Profiteur der Chip-Nachfrage ist. Die Aktie wird mit einem 2021er-KGV von 12 bewertet, das im laufenden Jahr auf günstige zehn fallen könnte. Wegen des Aktienüberhangs nach dem Scheitern der Übernahme besteht zwar noch ein kurzfristiges Abwärtsrisiko. Mit den Zahlen und Aussichten im Gepäck hat die Aktie auf Jahressicht allerdings einiges an Luft nach oben. Analysten sehen die Papiere derzeit bei 165 Euro (ODDO BHF) und 160 Euro (Jefferies) fair bewertet. Frische Einschätzungen dürften hier heute neue Impulse liefern. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.
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