Die Aktie von Siltronic steht am Montag aus Sorge vor einem Scheitern der Übernahme durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers unter Druck. Zeitweise notiert der Wafer-Produzent fast elf Prozent im Minus. Am Freitag war bekannt geworden, dass die Bundesregierung Sicherheitsbedenken habe und der Deal deshalb platzen könnte.
Für die Übernahme fehlen nun kurz vor Fristablauf noch entscheidende Voraussetzungen. Laut Insidern sind Siltronic und der Kaufinteressent aus Taiwan zu größeren Zugeständnissen bereit, um das Wohlwollen des Bundeswirtschaftsministeriums zu erlangen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag berichtete. Siltronic sieht bislang jedoch keine Fortschritte in dem Prüfungsprozess.
Ende November 2020 hatte Siltronic von weit fortgeschrittenen Gesprächen mit den Taiwanesen über eine Übernahme berichtet. Der Siltronic-Kurs war daraufhin auf den zunächst gebotenen Übernahmepreis von 125 Euro je Aktie gestiegen. In der Folge musste Globalwafers die Offerte jedoch auf zuletzt 145 Euro je Aktie nachbessern.
"Eine Zustimmung zur Übernahme von Siltronic scheint in weiter Ferne zu liegen", schrieb Analyst Geoff Haire von der Bank UBS in einer ersten Reaktion. Es bleibe unklar, unter welchen Bedingungen die Bundesregierung grünes Licht für den Deal gibt. Die verschiedenen Strategien von Globalwafers und Siltronic zur "Schadensminderung" schienen beim Wirtschaftsministerium jedenfalls nicht zu verfangen.
Sollte die Übernahme tatsächlich platzen, muss das nicht schlecht für die Aktie sein. Das Marktumfeld ist für den Wafer-Hersteller besser denn je und andere Aufkäufer dürften Schlange stehen. Klappt die Übernahme doch, bezahlt GlobalWafers 140 Euro je Aktie. So oder so ist die Aktie deshalb ein Kauf.