Elmos-Vorstand Arne Schneider sieht sein Unternehmen auf Kurs. Kein Wunder: Die Orderbücher sind prall gefüllt. Trotz der Vielzahl an Krisenherden wird der Markt für automobile Halbeiter durch die steigende Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen im Fahrzeug weiter deutlich wachsen. Die Aktie dürfte daher weiter auf der Überholspur bleiben.
Nachdem die Bundesregierung den Verkauf der Elmos-Chipfertigung nach China – also an das schwedische Unternehmen Silex, das wiederum eine Tochterfirma des chinesischen Herstellers Sai Microeletronics ist – untersagt hat, dürfte bei den Dortmundern nun wieder die operative Entwicklung in den Fokus rücken.
AKTIONÄR-Leser wissen: Elmos Semiconductor konzentriert sich vorwiegend auf die Herstellung von Halbleitern für den Einsatz in Autos. Dabei zählt die Gesellschaft zu den führenden Anbietern von anwenderspezifischen integrierten Schaltungen – kurz ASICs.
Die vor Kurzem präsentierten Q3-Zahlen haben gezeigt: Die positiven Preiseffekte durch eine anhaltend hohe Nachfrage können die höheren Kosten für Wafer, Energie und Löhne kompensieren. „Die weiterhin hohe Nachfrage nach Elmos-Halbleitern ist eine sehr gute Basis für die weitere Geschäftsentwicklung“, so Schneider.
Die Prognose für das Gesamtjahr wurde Anfang November aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten 2022 und der weiterhin erfreulichen Auftragslage mit den Q3-Zahlen angehoben: Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von mehr als 440 Millionen Euro (bisher: 430 Millionen Euro; Vorjahr: 322,1 Millionen Euro). Für die operative EBIT-Marge wird nun mit 23 Prozent (± zwei Prozentpunkte) gerechnet. Bisher waren es 21 Prozent (± zwei Prozentpunkte).
Auch der Blick über den Tellerrand macht Lust auf mehr. Branchenkenner erwarten, dass die Nachfrage das Angebot vorerst weiterhin übersteigen wird. In einem solchen Umfeld dürfte Elmos den Umsatz im kommenden Jahr um rund 20 Prozent auf 530 Millionen Euro steigern. Bei einer EBIT-Marge von erneut mehr als 23 Prozent könnte unter dem Strich ein Gewinn je Aktie von 4,86 Euro (2022e: 4,15 Euro).
Beim Blick auf den Chart wird deutlich: Die derzeit laufende Konsolidierung auf hohem Niveau dürfte bald enden. Im Anschluss sollte schnell das Jahreshoch bei 60,90 Euro angesteuert werden. Mit dem Sprung über diese Marke Euro würde dann ein massives charttechnisches Kaufsignal generiert. Im Anschluss könnte sogar das Allzeithoch aus dem März 2000 bei 68 Euro ins Visier genommen werden.
Zahlen und Ausblick zeigen: Elmos Semiconductor ist auf Kurs. Die Nachfrage der Automobilkunden dürfte weiter hoch bleiben. Die mit einem 2023er-KGV von 12 im Peergroup-Vergleich unverändert günstig bewertete Aktie sollte daher weiter den Vorwärtsgang einlegen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot daher vorerst weiter auf dieses Szenario.
Aktien von Elmos Semiconductor befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.