Für viele Anleger ist Warren Buffett ein Vorbild: Sein Gespür für aussichtreiche Investments hat dem 87-Jährigen Legendenstatus eingebracht. Mit seiner Investment-Gesellschaft Berkshire Hathaway hat er den US-Leitindex S&P 500 in den letzten 53 Jahren klar outperformt. Und dennoch ist Buffett nicht ganz zufrieden.
„Ich hätte JPMorgan kaufen sollen“, sagte Buffett in einem Interview mit Yahoo Finance. „Ich habe einen Fehler gemacht.“ Es sei ganz offensichtlich, dass die nach Marktkapitalisierung größte US-Bank ein „großartig geführtes Unternehmen“ ist. „Und es war einmal sehr billig, genau wie viele andere.“
Buffett hat bekanntlich ein Faible für Bank-Aktien und war unter anderem während der Finanzkrise im großen Stil bei Goldman Sachs oder der Bank of America eingestiegen. Zudem hält er große Stücke auf JPMorgan-Chef Jamie Dimon. Und dennoch sucht man Aktien der nach Marktkapitalisierung größten US-Großbank im Portfolio von Berkshire Hathaway vergeblich.
Zwar räumte Buffett ein, dass er privat ein paar JPMorgan-Aktien besitzt, insgesamt sei sein persönliches Depot aber „nicht der Rede wert“. Der absolute Großteil seines Vermögens stecke in Aktien von Berkshire Hathaway, von denen er „buchstäblich noch kein Stück verkauft“ habe.
Langfristig top!
Seit dem Absturz auf 14,96 Dollar im März 2009 hat die Aktie von JPMorgan rund 670 Prozent zugelegt, insofern ist Buffetts Ärger über die verpasste Chance verständlich. Schlaflose Nächte dürfte es ihm aber nicht bereiten – auch ohne JPMorgan im Depot kann sich seine Erfolgsbilanz von Berkshire mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von plus 20,9 Prozent mehr als sehen lassen. Für konservative Anleger bleibt die Berkshire-B-Aktie ein gutes Langfrist-Investment.