Es läuft weiter rund in der Stahlbranche. Am Mittwoch hat ArcelorMittal starke Zahlen präsentiert. Der Weltmarktführer hat im vergangenen Jahr so viel verdient wie seit vielen Jahren nicht mehr. Auch beim Abbau der Schulden ist der Konzern fast am Ziel angelangt. Erstmals nach zwei Jahren soll wieder eine Dividende ausgeschüttet werden.
ArcelorMittal konnte den Umsatz um ein Fünftel auf knapp 69 Milliarden Dollar steigern. Der operative Gewinn (EBITDA) kletterte sogar um rund ein Drittel auf 8,4 Milliarden Dollar – das ist der höchste Wert seit 2011. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar nach 1,8 Milliarden Dollar im Vorjahr. Dank der guten Geschäftslage und der reduzierten Schulden gibt es auch wieder eine Dividendenzahlung von zehn Cent je Aktie.
Experten hatten im Vorfeld mit einer höheren Ausschüttung gerechnet. Allerdings sollen die Schulden zunächst weiter gedrückt werden – das Ziel für den Schuldenstand liegt bei sechs Milliarden Dollar, aktuell sind es noch zehn Milliarden Dollar. Zudem werden Investitionen fällig. Wichtig: Konzernchef Lakshmi Mittal sieht weiterhin günstige Bedingungen am Weltstahlmarkt. Gefahren bleiben dagegen die Überkapazitäten und das Stahl-Dumping unter anderem aus China.
Kaufchance
Aufgrund der etwas niedrigeren Dividende war die ArcelorMittal-Aktie am Morgen in die Knie gegangen. Inzwischen haben sich die starken Zahlen aber zu Recht durchgesetzt und die Aktie ist ins Plus gedreht. Die Aussicht auf steigende Stahlpreise sollte den nach wie vor günstig bewerteten Titel weiter antreiben. Anleger können nach wie vor zugreifen.
Auch die deutschen Stahlaktien haben von den starken Ergebnissen des Weltmarktführers profitiert. Salzgitter zählt zu den besten Werten im MDAX. Wer investiert ist, lässt die satten Gewinne laufen. Auch die Papiere des Stahlhändlers Klöckner & Co legen deutlich zu und kämpfen sich wieder an die 11-Euro-Marke heran. Oberhalb dieser Hürde ergibt sich für Trader eine Chance auf schnelle Anschlussgewinne bis in den Bereich von 11,70 Euro.
Lediglich die Papiere von ThyssenKrupp hinken am Mittwoch etwas hinterher. Die Märkte warten hier gespannt auf das Ergebnis der Abstimmung der Mitarbeiter über die Stahlfusion. Anleger sollten aber kein Stück aus der Hand geben. Die Aktie steht vor einer Neubewertung, auch Kurse über 30 Euro könnten dann möglich sein.