Square-CEO Jack Dorsey ist anders als die meisten Chefs von Milliardenkonzernen. Das beginnt bei seinem – bisweilen extravaganten – Äußeren und reicht zu einer offenen Unterstützung von Kryptowährungen, allen voran dem Bitcoin. Via Twitter hat er nun den nächsten Schritt der Krypto-Offensive seines Unternehmens verkündet.
In mehreren Tweets hat Dorsey die Gründung einer neuen Unternehmenssparte angekündigt. Deren Aufgabe und Ziel sei der Aufbau einer Entwickler-Plattform für dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi). Der primäre Fokus liege dabei auf dem Bitcoin als Basis und der Name der neuen Sparte werde noch bekanntgegeben, so der Square-Chef.
Like our new #Bitcoin hardware wallet, we’re going to do this completely in the open. Open roadmap, open development, and open source. @brockm is leading and building this team, and we have some ideas around the initial platform primitives we want to build.
— jack (@jack) July 15, 2021
Dorsey ist nicht nur einer der prominentesten Bitcoin-Fürsprecher, er geht auch mit gutem Beispiel voran und setzt mit Square seit Jahren auch selbst auf die digitale Leitwährung. Nachdem Square den Nutzern der Payment-App „Cash“ frühzeitig den Kauf und die Aufbewahrung von Bitcoin ermöglicht hat, hat das Unternehmen Ende 2020 und Anfang 2021 auch selbst Bitcoin als langfristiges Finanzinvestment in die Bilanz aufgenommen.
In der Vorwoche wurden Pläne für ein Hardware-Wallet zur sicheren Aufbewahrung von Krypto-Beständen angekündigt, nun also der nächste Streich. Die angekündigte DeFi-Plattform soll als eigener Geschäftsbereich geführt werden – neben den bereits bestehenden Sparten „Seller“, „Cash App“ und dem jüngst übernommenen Musikstreamingdienst Tidal.
Ähnlich wie bei der geplanten Wallet setzt Dorsey dabei auf Transparenz und Offenheit. „Offene Roadmap, offene Entwicklung, Open-Source“, kündigte er in seinen Tweets an.
Megatrend am Kryptomarkt
DeFi ermöglicht Anwendungen, die keine zentralen Instanzen wie Banken erfordern, sondern auf Blockchain-basierte Smart Contracts zurückgreifen. Das soll Finanztransaktionen effizienter, günstiger und leichter zugänglich machen.
Für Teilnehmer an DeFi-Ökosystemen sind sie darüber hinaus höchst attraktiv: Wer seine Krypto-Bestände auf entsprechenden Plattformen als Kapital zur Verfügung stellt, kann nach Berechnungen von CNBC Renditen von 15 bis 30 Prozent einfahren. Obwohl solche Renditen natürlich nur mit einem entsprechend hohen Risiko realisierbar sind, boomt der DeFi-Sektor.
Vor diesem Hintergrund scheint die frühzeitige Positionierung von Square im Bereich DeFi sinnvoll und erfolgversprechend – ähnlich wie die frühe Öffnung der „Cash“-App für den Bitcoin, die in den vergangenen Quartalen großen Anteil am rasanten Wachstum des Unternehmens hatte.
Für den AKTIONÄR ist Square einer der Favoriten im Payment- und Fintech-Sektor. Nicht nur im Hinblick auf den Bereich Kryptowährungen ist das Wachstumspotenzial enorm – auch die Chancen im Händler und Privatkundengeschäft sowie die Option einer globalen Expansion sorgen für Fantasie.
Das spiegelt sich in einer sportlichen Bewertung, doch ein Schnäppchen war die Aktie ohnehin noch nie. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei. Mutige Neueinsteiger können weiterhin zugreifen.
Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.