Nach Coinbase und Bakkt arbeitet die dritte Krypto-Börse an ihrem Sprung aufs Parkett. Bullish Global will dazu mit dem SPAC des ehemaligen Vorsitzenden der New York Stock Exchange fusionieren. Der Deal würde das Unternehmen mit einem Milliarden-Betrag bewerten, obwohl der Handelsplatz noch nicht einmal gestartet ist.
Über die Fusion mit der Mantelgesellschaft Far Peak will Bullish an die New Yorker Börse. CEO des SPAC ist Thomas Farley, der zwischen 2014 und 2018 Vorsitzender der New York Stock Exchange war. Ein ungewöhnliches Detail des Deals ist, dass Farley nach dem Zusammenschluss Geschäftsführer des Krypto-Handelsplatzes werden soll.
Bullish ist im Mai dieses Jahres als Spin-off des Blockchain-Software-Unternehmens Block.one entstanden und entwickelt eine regulierte Handelsplattform für Krypto-Währungen.
Bislang ist das Unternehmen noch nicht am Markt, der erste Testlauf soll laut dem offiziellen Twitter-Account des Unternehmens in den nächsten Wochen beginnen. Anleger und Investoren können daran allerdings nur auf Einladung teilnehmen. Der Start der Handelsplattform ist für Ende dieses Jahres geplant.
Das Versprechen des Unternehmens ist es, die Vorzüge einer zentralen Oderbuch-Technologie wie Privatsphäre der Nutzer und Compliance mit einer dezentralen Finanzmarkt-Architektur (DeFi) zu verbinden.
Das soll insbesondere institutionelle Investoren ansprechen, die zuletzt stark in den Krypto-Markt drückten. Der Wettbewerber Coinbase beispielsweise weist für das erste Quartal 2021 auf seiner Plattform Krypto-Assets von institutionellen Investoren in Höhe von 122 Milliarden Dollar aus. Ein Plus von 45 Milliarden binnen drei Monaten.
Bislang hat Bullish neben einer 100 Millionen Dollar-Investition durch die Mutter Block.one eine 300 Millionen Dollar schwere Finanzierungsrunde eingeworben. Unter den Kapitalgebern befindet sich auch die deutschen Investoren Peter Thiel und Christian Angermayer.
Die angestrebte Bewertung von neun Milliarden Dollar wird, so die Unternehmen, zum Zeitpunkt der Fusion entsprechend der Preise für Krypto-Assets angepasst. Die Mutter Block.one hat dem Spin-off 164.000 Bitcoin und 30 Millionen Eos übertragen. Am Sonntag entsprach dies einem Gegenwert von gut 5,6 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen ist bislang eine Blackbox, die weder Kunden noch Umsätze vorweisen kann, und daher nur etwas für besonders risiko-affine Anleger. DER AKTIONÄR wird die weitere Entwicklung von Bullish im Blick behalten.