Die Regierung plant ein neues EEG und will den Ausbau von Wind- und Solarenergie bremsen. Gibt es daher eine große Renaissance der “alten" Versorger? Goldman Sachs glaubt offenbar daran. Analystin Deborah Wilkens geht davon aus, dass Einschnitte bei der Kapazität und Vergütung neuer Ökostromanlagen die Auslastung der Kohle- und Gaskraftwerke erhöhen. Dies solle mittelfristig zu höheren Preisen für Strom aus fossilen Energieträgern führen und sich positiv auf Versorger auswirken. Doch nicht alle sehen ein Comeback von Kohle und Gas.
"Goldman Sachs liegt falsch“, so Gerard Reid, Partner von Alexa Capital, gegenüber dem AKTIONÄR. Der Boom Erneuerbarer Energien in Europa habe sich abgekühlt, sei aber keineswegs gestoppt. Es würden weiterhin reihenweise alternative Energieerzeuger ans Netz gehen, was für weiteren Druck auf die Strompreise sorgen würde. Ab 2016 werde es mit 60 Gigawatt weltweit mehr Neuinstallationen von Solarenergie geben als von Gas- und Kohlekraftwerken.
Solar 2.0
Der Solarboom gehe weiter. Der Analyst bleibt zuversichtlich für Solar-Aktien. Reid spricht sogar vom Start von Solar 2.0. "Großinvestoren kommen aufs Spielfeld zurück. Denn wir sehen nun eine neue Phase mit nachhaltigem Wachstum, welches nicht mehr von staatlichen Förderungen abhängig ist.” Einzig die hohen Schulden mancher chinesischer Solar-Player würden ihm Sorgen machen.
E.on und Co im Check
DER AKTIONÄR ist zwar der Ansicht, dass E.on die erste Wahl unter den deutschen Versorger-Aktien ist. Doch mittelfristig droht auch eine "Energiewende light“ an den Margen zu knabbern. Mehr dazu und wie stark die deutsche Politik die Geschäfte von Trina, Jinko und Co beeinflusst, lesen Sie im kompletten Artikel "Wende der Wende“ in der AKTIONÄR-Ausgabe 07/2014.