Die Software AG treibt ihren Konzernumbau voran. Nachdem sich der zweitgrößte deutsche Softwarehersteller 2013 bereits vom SAP-Beratungsgeschäft in Nordamerika und Osteuropa getrennt hatte, soll dieses jetzt auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft werden. Käufer sei die Scheer Group.
Fokus auf deutschsprachigen Raum
Über den Preis wurden keine Angaben gemacht. Zuletzt hatte die Software AG noch mitgeteilt, dass die Beratung im SAP-Umfeld auf das Geschäft im deutschsprachigen Raum fokussiert werden soll. Der zum Verkauf stehende Bereich hatte zuletzt 500 Mitarbeiter. 2013 erzielte dieser einen Umsatz 64 Millionen Euro und steuerte damit rund ein Viertel zum schrumpfenden Consultingbereich sowie knapp sieben Prozent zum Konzernumsatz bei. Das Geschäft mit Beratung im SAP-Umfeld ist seit der Übernahme des Konkurrenten IDS Scheer 2009 ein Teil des Konzerns. Mit dem jetzt angekündigten Verkauf, der im zweiten Quartal abgeschlossen werden soll, zieht sich die Software AG aus diesem Bereich vollständig zurück. Für die verstärkte Ausrichtung hin zu einem Software-Hersteller nimmt das Unternehmen in diesem Jahr einen geringeren Anstieg des operativen Ergebnisses in Kauf.
Gewinnprognose korrigiert
Da der jetzt verkaufte Bereich zuletzt profitabel war und weitere Zuwächse erwartet wurden, musste die Software AG die Prognose für das operative Ergebnis im Konzern senken. Beim um Sondereffekte wie Abschreibungen oder Abfindungen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBITDA) erwartet der Vorstand nun einen Anstieg um zwei bis sieben Prozent. Bislang hatte das im TecDax notierte Unternehmen ein Plus von vier bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. 2013 war das operative Ergebnis um knapp 13 Prozent auf 260,7 Millionen Euro gefallen.
Aktie unter Druck
Die Aktie der Software AG ist charttechnisch ohnehin angeschlagen. Es ist zu befürchten, dass die Aktie aufgrund der Senkung der Gewinnerwartung weiterhin zur Schwäche neigt. Beim Bruch der Unterstützung beim letzten Zwischentief bei 25,85 Euro muss mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden. Weitere Auffangmarken warten bei 24,51 und 23,00 Euro. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf.
Mit Material von dpa-AFX