Bei der Präsentation der Softbank-Zahlen zum ersten Quartal schlug Masayoshi Son ganz neue Töne an. Er will der Abkühlung der globalen Konjunktur Rechnung tragen, weitere Asset-Verkäufe stünden dabei auf der Agenda. Die Softbank-Group hatte für das Vierteljahr einen Nettogewinn von 1,26 Billionen Yen, umgerechnet rund 10,01 Milliarden Euro, berichtet.
Der Nettogewinn für die Periode vom April bis Juni war der höchste in der Unternehmensgeschichte. Dabei zeigt sich das Parkett vielmehr bestürzt über einige Äußerungen von CEO Masayoshi Son. Dieser hat wegen Asset-Verkäufen – entgegen früheren Berichten- auch einen Börsengang der Chip-Beteiligung ARM als Option genannt. Bislang war die Börse von einem vollständigen Verkauf der Chip-Beteiligung an einen Einzelbieter ausgegangen. In den letzten Julitagen fiel hier in Fachkreisen immer öfter der Name von NVIDIA als aussichtsreichstem Bieter.
Bei der ersten Spekulation am Markt wegen einem schnellen Verkauf hatten die Anleger sich optimistisch gezeigt und die Aktie der Softbank-Group deutlich um acht bis zehn Prozent nach oben getrieben. Sie begrüßten den Entschluss, da entsprechende Erlöse zur direkten Schuldentilgung hätten eingesetzt werden können. Zwischenzeitlich wurde im europäischen Handel deshalb 56,40 Euro für eine Aktie bezahlt.
„In jedem Falle wollen wir daran festhalten, den Plan für den Verkauf von ARM bis 2023 zu realisieren“, sagte Son zu Medienvertretern.
„Wir stellen uns defensiver auf“, kommentierte Son die Aussichten für die kommenden Monate auf konkrete Nachfrage zur Strategie der Gruppe.
Mit dem "Aufschub" des ARM-Verkaufs zeigt sich das Parkett unzufrieden. Anleger hatten sich mit dem Verkauf angefreundet, da unter gewissen Umständen eine Sonderausschüttung möglich gewesen wäre. Der Weg über die Börsenplatzierung ist langwieriger. Der AKTIONÄR bleibt bei der Softbank-Aktie an der Seitenlinie.