Nach dem zweiten Quartal ist es offiziell: Facebooks übermächtiges Instagram lässt Snapchat keine Chance. Kammerflimmern bei den Anlegern.
Am Dienstagabend veröffentlichte Snap die Zahlen zum zweiten Quartal. In einer ersten Reaktion waren die Anleger begeistert, denn der Börsenneuling übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Social-Media-Plattform erwirtschaftete einen Umsatz von 262 Millionen Dollar bei Verlusten je Aktie von 0,14 Dollar. Die Analysten erwarteten jedoch nur einen Erlös von 250 Millionen Dollar bei Verlusten je Aktie von 0,18 Dollar. Grund für das starke Quartal war vor allem die optimierte Kostenstruktur.
Das mit 44 Prozent schneller als erwartete Umsatzwachstum sorgte für eine deutliche Reaktion bei den Anlegern. Die Aktie schoss nachbörslich um elf Prozent nach oben. Doch es war nur ein kurzes Zucken – wenige Minuten später ging es mit der Snap-Aktie wieder rapide bergab auf das Ausgangsniveau.
Denn bei der entscheidenden Kennzahl versagt Snap. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer sank um 1,5 Prozent beziehungsweise um drei Millionen auf 188 Millionen. Noch kann der Konzern sich zwar ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr auf die Fahne schreiben – doch leider zählt diese Vergleichsbasis wenig, denn die Nutzerbewegungen sind nicht saisonal bedingt. CEO Evan Spiegel begründet den Nutzerrückgang mit der geringeren Nutzungsfrequenz nach der Umstellung der Smartphone-App. Jedoch seien die „größten Gründe für die Frustration“ bereits beseitigt worden – Platz für neues Wachstum sei geschaffen.
Wer es glaubt…
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