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Snap im freien Fall – Großinvestor Tencent dürfte helfen

Snap im freien Fall – Großinvestor Tencent dürfte helfen
Foto: Börsenmedien AG
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13.11.2017 ‧ Benedikt Kaufmann

Snap hat eine harte Woche hinter sich. Am Dienstag veröffentlichte der Börsenneuling enttäuschende Quartalszahlen und Facebook macht weiterhin massiv Druck. Der neue Großinvestor Tencent könnte jedoch neue Impulse liefern.

Zwar stieg der Umsatz um 126 Prozent auf 208 Millionen Dollar an – doch der Nettoverlust erhöhte sich ebenfalls deutlich um 260 Prozent. Ein weiterer Reinfall im dritten Quartal waren die Spectacles. Nach ersten Verkaufserfolgen wurden die Video-Sonnenbrillen zu regelrechten Ladenhütern. Auf den Restbestand erfolgten Abschreibungen von über 40 Millionen Dollar.

Was Investoren jedoch am meisten abschrecken dürfte, ist das abflachende Nutzerwachstum. Gehörte Snapchat einst zu den am schnellsten wachsenden Social-Media-Apps, lässt sich das Nutzerwachstum heute mit dem von Twitter vergleichen. Nur 4,5 Millionen neue täglich aktive Nutzer wurden im Berichtszeitraum hinzugewonnen.

In der Zahlenkonferenz gibt sich CEO Evan Spiegel entsprechend einsichtig: Snapchat sei zu kompliziert für neue Nutzer, so Spiegel. Das Interface der App solle daher komplett umgemodelt werden. Ob eine aufpolierte Oberfläche ausreicht, um mit Instagram zu konkurrieren, ist dabei eher unwahrscheinlich. Instagram führt die erfolgreiche Strategie „Kopiere alle Funktionen die Snap innovativ und einzigartig machen“ weiter und lässt Snapchat dank seiner Nutzermenge kaum eine Chance. Denn es sind die Nutzer, die ein soziales Netzwerk mit Leben füllen – wenn die Masse nicht dort ist, ist kaum einer dort.

Ein Funken Hoffnung verbleibt jedoch. Denn Snapchat verfügt insbesondere in den USA über Millionen von Nutzern und ist bei der Altersgruppe unter 25 beliebter als andere soziale Netzwerke. Ein Umstand, den auch Großinvestor Tencent nutzen will. Anfang vergangener Woche wurde bekannt, dass der chinesische Internetgigant seinen Anteil an Snap-Aktien weiter erhöhte. Tencent hält nun einen Anteil von zwölf Prozent und will den Anteil nutzen, um Möglichkeiten im Vertrieb von Online-Games und der Einbindung eines Newsfeed auszuloten.

Die Mithilfe von Tencent könnte sich positiv auswirken, denn die Chinesen wissen, wie man eine dominierende App entwickelt und erweitert. Tencents WeChat ist die einzige sogenannte „KillerApp“ die diesen Namen verdient – hier findet der Nutzer alles: Spiele, Shopping, Vermittlung von Dienstleistungen und andere Funktionen, die von einem sozialen Netzwerk erwartet werden.

Snap bleibt aufgrund des Potentials der jungen Nutzern und der Schützenhilfe von Tencent interessant. Ein Kauf sind die Aktien des Börsenneulings jedoch nicht, hierfür ist die Bewertung angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu hoch.

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