Wer die Snap-Aktie letztes Jahr bereits abgeschrieben hatte, der wurde eines Besseren belehrt: Rund 175 Prozent hat die Aktie seit Jahresbeginn an der Heimatbörse in New York aufs Parkett gezaubert. Dabei ist die Story noch lange nicht ausgereizt.
In einem Interview mit dem Wall Street Journal (WSJ) verriet CEO Evan Spiegel, wie dem Unternehmen der Turnaround gelungen ist.
„Man sieht, dass sich viele der getätigten Investments, von denen einige zweifelsohne kontrovers waren, aktuell auszahlen“, so Spiegel gegenüber dem WSJ.
Damit spielt Spiegel vor allem auf das umstrittene „Redesign“ der App an. In Zuge dessen wurde es vor allem kleineren Unternehmen deutlich erleichtert, Anzeigen auf Snapchat zu schalten. Dies habe zu deutlich gesteigerten Anzeigenverkäufen geführt. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um gigantische 50 Prozent. Unterm Strich stand allerdings immer noch ein Verlust von 98 Millionen Dollar zu Buche.
Hier geht es zu den Quartalszahlen
Der starke Anstieg seit Jahresbeginn zeigt, dass das Vertrauen der Anleger in Snap zurückgekehrt ist. Jetzt liegt es an dem Unternehmen zu liefern, um den Kursanstieg der letzten Monate zu rechtfertigen. Der Umbau zu einer sogenannten „self serve ad-plattform“ ist bereits erfolgreich gelungen. Zudem konnte das Unternehmen die Android-Version erfolgreich neu auflegen. Hier hatte es große Probleme gegeben, denn die App war lange Zeit einfach zu langsam und fehleranfällig. Dies dürfte unter anderem zu den überraschend gesteigerten Nutzerzahlen geführt haben. Dennoch lag die Prognose eher hinter den Erwartungen.
Snap hat nach den letzten Zahlen bewiesen, dass der Plattformumbau sich in deutlich gesteigerten Nutzerzahlen bemerkbar macht (Plus 13 Prozent im Q3). Auch in Sachen Monetisierung ist das Management auf einem guten Weg. Zwar enttäuschte man die Anleger mit einer eher schwächeren Prognose, doch das Umsatzpotenzial scheint noch lange nicht ausgereizt zu sein. Bleibt das Marktumfeld weiter positiv gestimmt, so könnte schon bald die 17 Dollar-Marke fallen. Anleger bleiben dabei, beachten allerdings den Stoppkurs bei 11,40 Euro.