Sixt hat nach dem von der Coronakrise stark beeinträchtigten Vorjahr nun die erste grobe Prognose für das laufenden Jahr abgegeben. Der Autovermieter rechnet 2021 mit einem Anstieg der Erlöse aus dem Vermietungsgeschäft (operativer Konzernumsatz) und beim Vorsteuergewinn. Eine verlässliche Abschätzung des Ausmaßes der Restriktionen sei derzeit aufgrund der hohen Unsicherheiten nicht möglich, hieß es aus der Firmenzentrale. Die Aktie kratzt am Jahreshoch.
Reisebeschränkungen und Lockdowns hatten 2020 den Umsatz um rund 39 Prozent im Jahresvergleich auf 1,5 Milliarden Euro einbrechen lassen. Obwohl Sixt die Autoflotte um ein Viertel verkleinerte, 1200 Stellen abbaute und viele Mitarbeiter in Kurzarbeit schickte, rutschte das Ergebnis vor Steuern mit minus 81,5 Millionen Euro in die roten Zahlen. Aber durch den Verkauf des Leasinggeschäfts stand unter dem Strich doch noch ein Gewinn von zwei Millionen Euro nach Steuern.
Aufgrund der außerordentlichen Belastungen infolge der Corona-Pandemie und Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung wird der Pullacher Konzern der Eigenkapitalausstattung in Zukunft einen noch höheren Stellenwert beimessen. Deshalb schlage der Vorstand und der Aufsichtsrat vor, auch für 2020 keine Dividende für Stammaktien zu zahlen. Für die Vorzugsaktien sei eine Mindestdividende von fünf Cent je Aktie vorgesehen.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Der Mobilitätsdienstleister hat die Krise genutzt, um strategisch bedeutsame Akquisitonen vorzunehmen, sich personell substanziell zu verstärken, neue strategische Partnerschaften zu schließen und seine Marktposition international auszubauen.
Das Fazit hat Bestand: Die erste Jahreshälfte dürfte operativ noch recht holprig werden, im weiteren Jahresverlauf sollte sich das Geschäftsumfeld aber verbessern. Ein zentraler Wachstumstreiber bleibt der US-Markt. Hier bietet sich Sixt nach einem “reopening” des öffentlichen Lebens enormes Potenzial. Wird diese Karte von den Investoren weiter gespielt, dann dürfte die Aktie weiter Boden gut machen und neue Höchststände markieren.
(Mit Material von dpa-AFX)
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