Die Papiere von Sixt St. haben am Montag die rote Laterne im MDAX übernommen. Die dort notierten Stämme des Autovermieters verloren zeitweise über drei Prozent, zuletzt konnte sich sich aber etwas stabilisieren. Die Investmentbank Stifel erhöhte zwar ihre diesjährigen Schätzungen für das Unternehmen, Analyst Adrian Pehl strich aber seine Kaufempfehlung.
Pehl geht er von einem schwächeren Verbrauchervertrauen aus und blickt daher skeptischer auf Tourismus-Ausgaben in den Jahren 2023 und 2024. Die Sixt-Stämme rutschten nun mit 112,40 Euro unter die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend. Anfang August hatten sie noch 127 Euro gekostet.
In der vergangenen Woche hatte der Autovermieter seine Zahlen für das zweite Quartal präsentiert. Im Berichtszeitraum hatte Sixt von einer anhaltend starken Nachfrage nach seinen Mietwagen in Europa und den USA profitiert. Der Erlös zwischen April und Juni legte im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte auf knapp 744 Millionen Euro zu, wie das im MDAX notierte Unternehmen am Mittwoch in Pullach bei München mitteilte. Dabei konnte Sixt höhere Mietpreise verlangen, weil Menschen nach zwei Jahren der Corona-Pandemie wieder deutlich mehr Lust auf Reisen haben und entsprechend Mietwagen buchen. Außerdem ist das Fahrzeugangebot am Markt nach wie vor knapp, weil die Autobauer weiter mit Produktionseinschränkungen zu kämpfen haben.
Vor Steuern blieben dem Unternehmen mit etwa 130 Millionen Euro fast zwei Drittel mehr Gewinn als noch im Vorjahresquartal. Das Nachsteuerergebnis stieg um knapp die Hälfte auf nun rund 94 Millionen Euro. Das Management bestätigte die Jahresziele.
Die Aktie von Sixt konnte ihr zuletzt positives Momentum nicht nutzen und ist wieder nach unten gedreht. Wichtig ist nun, dass die 38-Tage-Linie verteidigt werden kann. In den kommenden Wochen könnte die derzeit gute Nachfrage das Papier aber bald wieder stützen.
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