Die Sixt-Aktie konnte in den letzten Wochen ordentlich Boden gut machen. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr dürften trotz aller Herausforderungen gut ausgefallen sein. Beim Ausblick dürfte der Mobilitätsdienstleister dank der guten Wachstumsaussichten in den USA ebenfalls nicht enttäuschen. Zu diesem Schluss kommen nun auch immer mehr Analysten.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Die im Sommer erhöhten Planvorgaben für das Gesamtjahr 2022 dürfte Sixt erreicht haben. Der Vorstand peilt bei einem Umsatz zwischen 2,8 Milliarden und 3,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,28 Milliarden Euro) ein Ergebnis vor Steuern (EBT) am oberen Ende der Range zwischen 500 Millionen und 550 Millionen Euro (Vorjahr: 442 Millionen Euro) an. Unter dem Strich könnten so rund 8,40 Euro Gewinn je Aktie (Vorjahr: 6,67 Euro) zu Buche stehen.
Trotz drohender Rezession sollte der Ausblick auf das noch junge Jahr nicht wirklich enttäuschen – auch wenn 2023 mit einem Umsatz von weniger als drei Milliarden Euro und einem EBT von mehr als 400 Millionen Euro ein Übergangsjahr werden sollte. Ab 2024 sollte der Konzern dann wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Analysten heben den Daumen: Das positive konjunkturelle Umfeld habe für den Autovermieter mit positiven Nachfrage- und Preisentwicklungen Bestand, so Christian Obst von der Baader Bank. Der Analyst hat die die Einstufung für die Sixt-Stammaktien auf "Add" mit einem Kursziel von 140 Euro belassen.
Die Aussicht auf eine konjunkturelle Erholung könnte die Aktien von Sixt antreiben, stimmt Jefferies-Analyst zu. Er hat die Einschätzung Anfang der Woche von "Hold" auf "Buy" hochgesetzt und das Kursziel von 100 auf 130 Euro angepasst. Die Reisebranche dürfte sich 2023 als widerstandsfähiger als erwartet erweisen, so Hesse. Frühindikatoren seien besser als zunächst gedacht und signalisierten für den Autovermieter weiterhin Preise auf hohem Niveau, nicht zuletzt wegen einer immer noch begrenzten Verfügbarkeit von Fahrzeugen. Vor diesem Hintergrund hat sich die Stimmung Hesse zufolge zuletzt doch merklich aufgehellt, vergleiche man die Lage mit der von vor einigen Wochen. Zudem hat es laut Hesse jüngst unter anderem von europäischen Fluggesellschaften gute Nachrichten für die Branche gegeben. So liege die für den Sommer 2023 prognostizierte durchschnittlichen Auslastung über der des letzten Jahres. Zudem sorge ein gewisser Nachholbedarf auch in diesem Jahr für robuste Reiseaussichten.
Sixt ist schon im Vorfeld der Veröffentlichung von Zahlen und Ausblick wieder ins Rampenlicht gerückt. Beide Aktiengattungen sind auf die Überholspur gewechselt und haben sich von ihren Tiefstständen gelöst. Die nächsten Ziele lauten 130 Euro (Stämme) und 76 Euro (Vorzüge). Anleger können auf dem Weg in diese Regionen erste Gewinne einstreichen und mit dem Rest auf einen heißen Sommer spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)
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