Singapur ist hinter Hongkong die zweitwichtigste Finanzmetropole in Asien. Die Regierung des Stadtstaates hat es in den vergangenen Jahren immer wieder verstanden wichtige Haupttrends an den internationalen Finanzmärkten aufzunehmen und anwendungsfreundlich umzusetzen. So folgte dem Handel mit Terminmarktkontrakten, die Start-Up-Szene und nun die Blockchain-Technologie dem Ruf des Finanzhubs in Asien.
"Der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens bietet genau die Voraussetzungen, die ein Blockchain-Ökosystem benötigt. Durch die hervorragende Positionierung im internationalen Finanzsystem befinden sich wichtige Finanziers und Investoren direkt vor Ort. Durch eine bewußte Deregulierung des Blockchain Sektors und einer investment- und steuerfreundlichen Regulierung können Investmententscheidung und Entwicklungen schnell vollzogen und umgesetzt werden. Gerade die intellektuelle Elite der Nachbarländer wird von dieser Ausgangssituation angezogen. Dadurch wird das bereits exzellente Wissen und vorhandene Kapital in Singapur gestärkt und die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet zusätzlich beschleunigt.
Ungewollt schieben die Nachbarländer, wie China und Süd-Korea diese Entwicklungen noch zusätzlich an. Durch die vorgesehenen ICO-Verbote in China und einem geplanten Handelsverbot für Kryptowährungen in Südkorea hat sich Singapur als Exil für Blockchain-Innovationen weiter etabliert", sagt Asienexperte Andreas Lipkow.
Diese Gründe sind es dann auch, die selbst in Europa bekannte Blockchain-Unternehmen wie TenX und den Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin nach Singapur gezogen haben.
"Die Zukunft für die Blockchain Technologhie in Singapur sieht sehr interessant aus. So wollen Hongkong und Singapur zukünftig ihre jeweiligen Handelsplattformen, die die beiden Städte entwickeln, miteinander verbinden. Mittels der Verwendung von Blockchain-Technologien sollen die Risiken bei der Finanzierung des internationalen Handels erheblich reduziert werden", sagt Lipkow.
Singapur hat sich gut positioniert
"Noch größer gedacht hat die Zentralbank von Singapur. Sie ist dabei ein Verrechnungssystem zu etablieren, dass den Singapur Dollar mit dem DLT tokenisieren soll. Dadurch wird für Finanztransaktionen in dem digitalisierten Singapur Dollar ein Sicherheitsstandard, wie bei den klassischen Kryptowährungen geschaffen. Die Kombination mit Smart Contracts läßt die Abwicklungsgeschwindigkeit und den Sicherheitsstandard erheblich steigen. Zukünftig sollen alle Transaktionen in nahezu Echtzeit abgewickelt und verrechnet werden. Das Projekt wird grenzüberschreitende Transaktionen in Echtzeit via Blockchain Technologie ermöglichen und ist unter dem Projektnamen „Project Ubin” bekannt.
Derzeit scheint der Innovation keine Grenzen gesetzt zu sein und so trifft z.B. die E-Sport Community auf die Blockchain-Technologie. Das deutsch-singapurische Unternehmen Stryking Entertainment verbindet beide Welten in einem geplanten ICO. Die virtuelle Welt vernetzt sich weiter und wird so immer unabhängiger von der Realwirtschaft.
Wie die Beispiele zeigen, reicht es nicht aus, sich ausschließlich im Aktien-Universum aufzuhalten, um von den Entwicklungen im Blockchain Sektor partizipieren zu können. Der Blick vieler erfolgreicher Investoren geht über das Aktienanlageuniversum hinaus und trifft auf den Sektor der ICO’s. Es kann sich somit lohnen neben der Aktienanlage auch auf interessante Initial Coin Offerings zu schauen", lautet das Fazit von Andres Lipkow. Singapur muss auch in Zukunft auf der Watchlist für jeden Blockchain-Interessenten bleiben, denn der Blockchain-Hotspot Asiens hat sich gut positioniert und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.